Leonie Swann: Mord in Sunset Hall
Autorin/Autor: Swann, Leonie
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Sirod
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Früher, als Agnes noch jung war, hieß das Haus „Morning Cottage“. Als sie älter wurde und sie die Einsamkeit in dem Anwesen nicht mehr hinnehmen wollte, hatte sie die Idee, in diesem Haus eine Senioren-WG zu gründen. Irgendein Spaßvogel im Ort hatte dann das Schild mit dem Namen „Sunset Hall“ überpinselt – und der ist geblieben, ist ja auch nicht unpassend, oder?
Eine sehr wunderliche
hat sich in Sunset Hall versammelt: die nicht mehr ganz helle
Als gleich in der Nachbarschaft ein weiterer Mord geschieht, ebenfalls an einer betagten Dame, löst sich dieses Problem von ganz alleine; Agnes und ihre Mitbewohnerinnen lotsen die Polizei gleich weiter zu ihrem eigenen Grundstück.
Es folgt eine salopp erzählte Geschichte, mit allerlei amüsanten Vorfällen, die dem Alter der Hauptdarsteller zuzuschreiben sind. Manchmal passiert etwas aus Unachtsamkeit oder Vergesslichkeit, manchmal aber setzen die Damen und Herren die vermeintlichen Schwächen ihres Alters auch ganz bewusst ein, um ihren Willen durch zu setzen.
Als dann noch ein Mord an einer älteren Dame geschieht, ist das kriminalistische Interesse der WG erwacht.
Leonie Swann nimmt sich viel Zeit, um die Eigenarten jeder und jedes einzelnen sehr genau zu beschreiben, bis hin zur Schildkröte „Hettie“ und dem Hund „Brexit“. Alle Figuren sind liebevoll und liebenswert gezeichnet. Der Krimi selbst ist genauso erzählt: gemächlich, nervenschonend, in einem Tempo, das den älteren Herrschaften durchaus angemessen ist. Dass auch jede Menge Klischees – vom Verhalten der Senioren im Allgemeinen – eingearbeitet sind, wird man schmunzelnd registrieren.
Ein wenig zu kurz kommen die amüsanten Passagen, obwohl natürlich klar ist, dass dieser Roman mit einem Augenzwinkern zu lesen ist. Ein wenig zu lang und abschweifend sind dafür viele Passagen erzählt, was dann zum Querlesen und Überblättern verleitet.
Zum empfehlen für alle, die nervenschonenden Lesestoff lieben.