Buchbesprechung/Rezension:

Georges Simenon: Maigret zögert
Maigrets 68. Fall

Georges Simenon: Maigret zögert
verfasst am 09.01.2021 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Simenon, Georges
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

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[Gesamt: 1 Durchschnitt: 5]

War es der honorige Anwalt Emile Parendon, der einen anonymen Brief an Maigret sandte? Es spricht einiges dafür, weshalb sich der Kommissar persönlich auf den Weg macht, um mit dem Advokaten zu sprechen. Auch wenn, man kann es sich vorstellen, täglich eine ganze Menge an anonymen Briefen die Polizei erreicht, so scheint dieser doch einer zu sein, der glaubwürdig auf etwas Wichtiges hinweist.

Es ist mehr oder weniger die Ankündigung eines Verbrechens, wobei Opfer, Täter, Ort und Zeit nicht genannt werden. Nur soviel: es wäre unvermeidlich und würde in wenigen Tagen geschehen.

Maigrets Gespräch mit dem Anwalt macht alles noch verwirrender. Der Mann wirkt wenig beunruhigt, obwohl er den Inhalt des Briefes durchaus ernst nehmen möchte. Er selbst hätte ihn jedoch nicht geschrieben, obwohl das Briefpapier wohl unzweifelhaft aus seiner Kanzlei stamme. Schon am nächsten Tag erreicht Maigret der nächste Brief: diesmal kritisiert der Absender, dass Maigret zu voreilig begonnen hätte zu ermitteln, nun würden die Dinge ihren unabänderlichen Lauf nehmen.

Der Kommissar beschließt, in dem Fall zu ermitteln, bevor noch ein Verbrechen geschehen ist. Er beginnt mit der Befragung der Familienmitglieder und der Angestellten der Kanzlei. Im Hinterkopf hat er dabei immer, dass er etwas übersehen könnte, einen falschen Schritt macht und dadurch jemand sein Leben verliert  – wer immer den Brief geschrieben hat, hat es jedenfalls geschafft, Maigret zu verunsichern; etwas das nur ganz selten geschieht.

Die ganze Angelegenheit beschäftigt Maigret mehr, als er es für möglich gehalten hätte. Es geht so weit, dass er sich am Ende persönlich von den Ereignissen betroffen fühlt. Doch wie hätte er anders vorgehen können, um ein Opfer zu schützen, von dem er noch gar nicht wusste, wer ist sein würde?

Wie es Simenon auch bei all der schier unüberschaubaren Zahl seiner Krimis und Romane immer wieder gelingt neue Situationen und Szenarien zu entwickeln, ist schon beeindruckend. Auch der anscheinend so standfeste und unbeugsame Kommissar Maigret zeigt sich dabei in immer wieder neuem Licht und mit jedem seiner Fälle erfährt man Neues über ihn.

Der zögernde Maigret in diesem Roman zeigt eine dieser neuen Facetten seines Charakters – und das im bereits 68. Fall der Reihe.

Es zahlt sich also mit Sicherheit aus, immer neue Simenon-Romane zu lesen, denn man wird immer wieder überrascht werden und gespannt auf den Ausgang sein.

Genau so verhält es sich mit diesem Buch – ein wirklich spannender und exzellent konstruierter Krimi!




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