Buchbesprechung/Rezension:

Karsten Dusse: Achtsam morden
Achtsam morden-Reihe Band 1

Karsten Dusse: Achtsam morden
verfasst am 07.06.2021 | 1 Kommentar

Autorin/Autor: Dusse, Karsten
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
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[Gesamt: 1 Durchschnitt: 5]

Es dauert genau 10 Leseseiten bis zum ersten Lachanfall: Seite 15 … 16 … 17 … 18! Und los! Jetzt weiß ich, dass dies ein sehr anstrengenden Buch werden wird – immer gleichzeitig Lesen, Schmunzeln, Grübeln und Lachen.

Held der Geschichte ist der Anwalt Björn Diemel, knapp über vierzig Jahre alt und im allseits bekannten Erfolgstyp-Hamsterrrad gefangen: immer mehr Arbeit, immer weniger Familie, mehr Geld, weniger Leben. Ein paar Therapiestunden bei dem “Aufmerksamkeits-Coach” Joschka Breitner bringen ihn, Diemel hatte es nicht erwartet, in die richtige Spur. Sich zurücknehmen, Ruhe bewahren, den Augenblick leben. Gutes Motto, das aber, wenn man es wirklich konsequent umsetzt, auch zu ein paar ganz unerwarteten Folgen führen kann.

In Björns Fall so eine unerwartete Folge der Mord an seinem Klienten Dragan Sergowics. Das ist ein Gangsterboss in allen Disziplinen und ein Mörder noch dazu, und dann macht dieser mit allen Wassern gewaschene Typ den Fehler und legt sich freiwillig in den Kofferraum von Björns Auto. Nicht schade um den, möchte man sagen und wenn Diemel so einen unter die Erde bringt, sollte man ihn eher feiern als bestrafen. Aber so läuft das leider nicht im Strafrecht, Mörder ist Mörder, weshalb Björn Diemel mit Hilfe seiner neu erworbenen Persönlichkeits-Hilfsmitteln zu allerlei Tricks greifen muss, um ungeschoren  davonzukommen.

Sehr hilfreich für ihn ist dabei das Buch seines Coaches, das allerlei Anleitungen für die diversen Situationen des Lebens bereithält. Mord oder die Leitung eines Verbrechersyndikates sind zwar nicht dabei, aber was macht das schon – Björn Diemel findet dennoch immer den passenden Absatz, um die daraus erwachsenden Anforderungen zu bewältigen. Ein Problem wird so ganz schnell zu “kein Problem” (oder auch: Man kann sich ja alles schönreden).

Es sprüht und blitzt, quasi im Sekundentakt (und damit sind nicht nur diverse Bombenanschläge gemeint). Zwischen Satire und Slapstick findet Karsten Dusse den perfekten Tonfall für einen Roman der nicht nur unglaublich lustig, sondern zudem auch ziemlich spannend ist. Und – das ist überhaupt das Tüpfelchen auf dem “i” – die Leitsätze und Anleitungen aus Björns Buch sind gelegentlich (aber wirklich nur gelegentlich) auch im wirklichen Leben verwendbar; egal ob man Gangsterboss werden möchte oder nicht.

Beste Unterhaltung, leider viel zu schnell fertig gelesen.
Aber es gibt ja Fortsetzungen!




Ein Kommentar

  • Britta sagt:

    Ich hatte das Buch in 2 Tagen durch. Eine schräge Mischung aus Achtsamkeitstraining und Brutalität. Mich hat es stark an “Dexter” erinnert. In der Serie weiß man auch nicht, wie man emotional mit dem Held umgehen soll. Auf jedem Fall ein spannendes Genre! Vor allem würde mich interessieren wie Achtsamkeitstrainer mit den Interpretationen von Björn umgehen ;).

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