Buchbesprechung/Rezension:

Katie Mack: Das Ende von allem*
* astrophysikalisch betrachtet

Katie Mack: Das Ende von allem
verfasst am 15.01.2022 | 1 Kommentar

Autorin/Autor: Mack, Katie
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

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Vom Anfang bis zum Ende. Während man über den Anfang des Universums seine Menge an Dokumentationen zu sehen und viele Bücher zu lesen sind, so verhält es sich mit den Prognosen zum Ende unseres Universums ein wenig anders; mag sein, dass der Grund darin liegt, dass die Zukunft doch etwas spekulativer ist, als die Vergangenheit.

Über den Urknall herrscht, Stand heute, weitgehend Einigkeit in der Wissenschaft. Wie es mit der Welt um uns herum weitergehen wird, dazu fehlen uns aber weitaus mehr Basisinformationen und vor allem: neu gewonnene Erkenntnisse über den IST-Zustand des Universums ändern automatisch auch die Optionen für die Zukunft. Leider werden wir in dieser Zukunft nicht dabei sein, genauso wie wir den direkten Urknall bzw. das, was davor war, niemals werden sehen können.

Wissenschaft ist oft auch Abenteuer und das Wissen, dass Physik und Astronomie aufgebaut haben, erzählt ja wirklich spannende Abenteuergeschichten. Die US-amerikanische Astrophysikerin Katie Mack schreibt über das Abenteuer Forschung und wie darüber, wie aufregend es sein kann, Annahmen über eine nahe oder ferne Zukunft zu treffen.

Es ist überraschend, dass es gleich mehrere Szenarien gibt, wie es weitergehen könnte:

  • „Big Crunch“ ist die Theorie, dass alles wieder in sich zusammenstürzt. Gab es so etwas schon vor „unserem“ Urknall und wie oft hat sich das wiederholt
  • Der „Hitzetod“ beschreibt ein Universum, das zum Stillstand kommt
  • „Big Rip“ geht davon aus, dass sich die Ausdehnung (und so hat es ja derzeit auch den Anschein) des Universums beschleunigt, sich alles in seine kleinsten Teile auflöst und in einer großen Dunkelheit enden wird
  • Der „Vakuumzerfall“ ist eine Theorie der jederzeitigen Bedrohung und bewegt sich an der Grenze zur Verschwörungstheorie. Hier hinein fallen beispielsweise auch Befürchtungen, dass Teilchenbeschleuniger wie CERN das Gefüge des Universums zerreißen könnten – Sekundentod für alles, quasi. Wie aber der Name schon sagt, ist es das Modell, in dem das Vakuum zerfällt (überraschend dann, wenn man bisher dachte, dass das Vakuum sowieso schon nichts beinhaltet); das würde dann aber ebenso schnell und unverhofft geschehen und nichts bliebe von uns übrig
  • Der „Urprall“: Gefahr aus Dimensionen, die wir nicht sehen.

Schade, dass wir nicht in ein paar Milliarden Jahren nachschauen können, ob etwas davon zutrifft, oder ob es doch ganz anders kommt. Wobei die Frage ist, ob wir es überhaupt mitbekommen würden, sind wir doch in jedem Fall mitten drin und nicht nur Zuschauer.

Katie Mack bemüht zwar wirklich, so viele Details wie möglich auch so physikfremden Menschen wie mir begreiflich zu machen, doch es gelingt nicht immer. Nein, richtig müsste es heißen: Es gelingt oft nicht; und dann verstehe ich vor lauter Higgs-Bosonen, dunkler Energie und Strange-Quarks nur (Weltraum-)Bahnhof. Dennoch: es bleibt vieles übrig, das verständlich und faszinierend ist, Ausblicke, die einerseits viele Milliarden Jahre in die Vergangenheit und andererseits noch viel weiter in die Zukunft weisen.

Mit dem Start des neuen James-Webb Weltraumteleskops im Dezember 2021 werden sich, es ist zu erwarten, viele  weitere Erkenntnisse gewinnen lassen. Ich bin schon sehr gespannt, was sich daraus an Spannendem auch zu den Themen dieses Buches ergeben wird.

Würde ich alles verstehen, würde ich 5 Sterne vergeben. Sterne sind also mehr der Ausdruck des Grades meines Verständnisses  als eine Bewertung des Buches :-)




Ein Kommentar

  • Rainer Kirmse , Altenburg sagt:

    LEBEN UND STERBEN DER STERNE

    Das Ende von allem noch in weiter Ferne.
    Die kosmische Dramaturgie
    mit ein bisschen Poesie.

    Deklination und Rektaszension
    bestimmen die Sternposition.
    Die Parallaxe indessen
    hilft uns beim Entfernung messen.

    Mehr Erkenntnisse bringt uns dann
    das Hertzsprung-Russel Diagramm.
    Der Sterne Aufbau und Wesen
    an der Stellung abzulesen.

    Wir sehen Sterne blau und rot,
    neugeboren, auch kurz vorm Tod;
    oder uns’rer Sonne ähnlich,
    mittelalt und leuchtend gelblich.

    Da gibt es Riesen und Zwerge
    verschiedenster Leuchtstärke;
    Solisten und Mehrfachsterne,
    recht nah und in weiter Ferne.

    All dieser Sonnen Profession
    ist im Innern die Kernfusion.
    Eruption und Protuberanz
    sind nur oberflächlicher Tanz.

    Sternenheimat sind Galaxien,
    die mit ihnen durchs Weltall zieh’n.
    Meist von Planeten umgeben,
    gibt’s ohne Sterne kein Leben.

    Die Sterne sind bis zum Ende
    Geburtsort der Elemente.
    Nach dem Eisen ist damit Schluss,
    von den Sternen ein letzter Gruß.

    Für Elemente superschwer
    muss eine Supernova her.
    Der Mensch, ein Kind der Sterne,
    betrachtet’s aus der Ferne.

    Am Anfang war der Urknall,
    um uns herum der Nachhall.
    Der Kosmos in Expansion
    Milliarden Jahre nun schon.

    Es sind dabei die Galaxien
    einander rasant zu entflieh’n.
    Da ist keine Wende in Sicht,
    irgendwann geht aus das Licht.

    Dunkle Materie ist rätselhaft,
    dunkle Energie nicht minder.
    Das Wissen ist noch lückenhaft,
    man kommt nicht recht dahinter.
    Es braucht wohl wieder ein Genie,
    gar eine neue Theorie.

    Uns’re Galaxie ist eine von Milliarden,
    ein Spiralsystem, keine Besonderheit.
    Die Erde hatte die besten Karten,
    hier fand das Leben Geborgenheit.

    Aus toter Materie ging es hervor,
    strebte hin zu höchster Komplexität.
    Die Evolution wirkt als ein Motor,
    der einfach niemals ins Stocken gerät.

    Zahllose Arten entsteh’n und vergeh’n,
    bevor der Mensch betritt die Szenerie.
    Auch ihn wird man nicht ewig hier seh’n,
    das ist die kosmische Dramaturgie.

    Rainer Kirmse , Altenburg

    Herzliche Grüße aus Thüringen

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