Thomas Raab: Walter muss weg
Frau Huber ermittelt. Der erste Fall
Autorin/Autor: Raab, Thomas
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
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Jo, eh gaunz lustig. Oba vor allem scho sehr, sehr bemüht.
(Das ist das Fazit, gleich zu Beginn)
Hannelore Huber ist erleichtert, als Walter, ihr Ehemann, den sie über 50 Jahre lang nicht loswerden konnte, endlich das Zeitliche segnet. Dabei scheint der alte Huber sogar noch einen Glücksmoment ins Jenseits mitgenommen zu haben, denn er hauchte sein Leben im Puff, im Beisein von Svetlana aus.
Während Hannelore sich schon auf eine bessere Zukunft freut, wird ihr diese Vorfreude bei der Beerdigung des Gemahls genommen. Der Sarg fällt unglücklich in die Grube, der Deckel springt auf und darin liegt – ein anderer Toter: Albin Kumpf, der sich anscheinend tot gesoffen hat.
Wie der arme Mann aber in den Sarg gekommen ist, das war sicher kein Unfall. Denn jemand hat den Sarg sehr sorgfältig von außen verschlossen. Fertig ist der Kriminalfall und es war ausgerechnet Hannelore, der das überhaupt erst aufgefallen ist.
Die Polizei muss gerufen werden, die auch wenig später im Glaubenthaler Wirtshaus erscheint. Dort hat sich die Trauergemeinde versammelt, denn wenn es schon kein Begräbnis gibt, dann wenigstens einen Leichenschmaus. Die Dorftradition muss gewahrt bleiben.
Ich habe nun schon einige dieser ach so lustigen ländlichen Krimis gelesen und finde, dass die in gewisser Weise alle gleich sind: die Autorinnen und Autoren verwenden viel mehr Energie darauf, Sätze zu verkünsteln und zu verdrehen, als in die Story selbst. In vielen Fällen fällt das dann unter die Bewertung „bemüht“, manchmal unter „wirklich mühsam“, selten aber wird es gut.
„Wirklich mühsam“ trifft auf diesen Krimi zu, der sich von Anfang an haarscharf an oder schon jenseits der Grenze zur Unlesbarkeit bewegt. Nein, das muss nicht sein; da lese ich lieber ein gescheites Buch und lege dieses nach der Hälfte weg …