Bastian Kaiser: Bin im Wald!
Mit einem Forstexperten durchs grüne Dickicht
Autorin/Autor: Kaiser, Bastian
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
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Auf in den Wald! In den Abschnitten, in denen Bastian Kaiser von seinen eigenen Begegnungen mit dem Wald erzählt, finde ich vieles von dem, was mir selbst viel bedeutet.
Der Grund, warum ich dieses Buch lesen wollte ist nämlich, dass ich so oft wie möglich in den Wäldern unterwegs bin und weiß, dass ich dabei vieles einfach noch nicht erkenne, nicht bemerke oder übersehe.
Im Gegensatz zu den Bestseller-Waldbüchern von Peter Wohlleben, die in diesem Buch auch erwähnt werden, ist dies kein Buch, das Emotionen weckt oder zu Walderkundungen anregt. Es ist eine Mischung aus der eigenen Biografie des Autors, mit Schwerpunkt Wald und seine eigenen Erfahrungen, und einer breiten Palette an Informationen rund um Wald und Bäume.
Der Bogen ist tatsächlich sehr weit gespannt: die historische Nutzung des Waldes, moderne Forstwirtschaft, Einfluss des Klimawandels, Bewirtschaftung und Nachhaltigkeit, über Bäume, die Struktur des Waldes in der Vergangenheit und heute, Eigentumsverhältnisse, natürliche Wälder und Waldplantagen, die Zukunft, etc.
Diese umfassende Befassung mit dem Thema Wald zeigt, dass es hier nicht vorrangig darum geht, bislang „waldfremde“ Menschen dazu zu bringen, sich mit dem Wert unserer Wälder auseinanderzusetzen. Diese werden durch die Fülle an Informationen eher verwirrt. Es ist aus meiner Sicht vielmehr ein Buch, mit dessen Hilfe die interssierten, schon waldaffinen Menschen mehr darüber erfahren könnten/sollten.
Obwohl sich das Buch vor allem auf die Verhältnisse in Deutschland bezieht, lässt sich das meiste davon auch auf Österreich umlegen.
Diese Menge der Themen, dazu noch die biografischen Abschnitte, alles das macht das Buch insgesamt leider recht unübersichtlich und unstrukturiert. Man kann sich kaum mit einem Bereich auseinandersetzen, da folgt schon das nächste Kapitel mit anderen Inhalten; vielleicht wird man vom davorliegenden Thema später noch etwas lesen …
Zusammengefasst: Es ist weder eine Biografie noch ein Wissenschaftsbuch über den Wald, es ist kein Roman über Wälder und kein Buch, das dazu motiviert, hinauszugehen und die Natur selbst zu erfahren. Es sind aber tatsächlich sehr viele Informationen verarbeitet; nur muss man sich eben selbst bemühen, diese herauszufiltern und zu strukturieren.
Von allem findet sich etwas, aber um zu überzeugen, wäre „weniger mehr“ gewesen.