Alex Lépic: Lacroix und die Toten vom Pont Neuf
Kommissar Lacroix Band 1
Autorin/Autor: Lépic, Alex
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
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Commisaire Lacroix – ist er der legitime Nachfolger vom Maigret? Das jedenfalls sagen seine Kollegen und auch die EInwohner Paris über ihn. In diesem ersten Band der Krimireihe wird es sich herausstellen, ob der in Paris geborenen Autor Alex Lépic tatsächlich eine neue Kultfigur des Krimi-Genres geschaffen hat.
Der Fall ist schnell beschrieben: an drei aufeinander folgenden Tagen wird jeweils ein Ermordeter aufgefunden. Ein Chlochard ist das erste Opfer, das zweite ist ebenfalls Obdachlos, nur bei dritten Opfer handelt es sich wohl nur um einen Mann, der einen festen Wohnsitz hat. In allen Fällen wurde das Opfer erstochen, doch die Methoden weichen auffällig voneinander ab. Und zu guter Letzt erinnern die Ereignisse verblüffend an eine nie aufgeklärte Mordserien vor einigen Jahrzehnten. Ein neuer Serienmörder? Oder der alte, der wieder zuschlägt?
Auf der Suche nach einem unverwechselbaren Krimi-Hauptdarsteller stattet Alex Lépic seinen Kommissar mit einigen Besonderheiten – oder sollte man besser sagen: Absonderlichkeiten – aus. Ungern nur fährt Lacroix, lieber geht er zu Fuß durch die Stadt, was ihm Zeit gibt, über die Fälle nachzudenken. Mobile Telefone würden ihn bei eben diesen Überlegungen nur stören, also verzichtet er auf den neumodischen Kram und hat sich stattdessen Standorte eingerichtet, an denen man ihm Nachrichten hinterlassen kann. Eine Pfeife muss er auch rauchen und überdies findet er das Paris von vor ein paar Jahrzehnten besser als das gegenwärtige – Veränderungen sind ganz allgemein nicht zu seiner Freude. Und ja: Weil Franzose nützt Lacroix auch jede Gelegenheit für eine gepflegte Mahlzeit.
Ein wenig zu viel und ein wenig zu augenscheinlich darum bemüht, einen möglichst unverwechselbaren Typen zu erschaffen.
Commissaire Lacroix ist kein Ermittler, der die Leserinnen und Leser an seiner Arbeit teilhaben lässt. Er denkt nach, es fällt ihm etwas ein und dann löst er, quasi im Schlaf, den Fall. Also genau die Art von Krimi, die ich nicht wirklich mag, wenn sich Lösungen wie von selbst ergeben; hat aber den Vorteil für den Autor, dass man sich nicht allzu viele Gedanken um einen schlüssigen Spannungsbogen machen muss.
Alles in allem eine recht oberflächliche Geschichte mit einem viel zu gekünstelt wirkenden Helden. Schnell gelesen, schadet die Lektüre genauso wenig, wie sie in Erinnerung bleibt.