Buchbesprechung/Rezension:

Ernst Kaufmann: Blanke Gier - Inspektor Ruprecht und die Kunst
Inspektor Ruprecht - Band 1

Blanke Gier
verfasst am 15.11.2022 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Kaufmann, Ernst
Genre:
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Chefinspektor Martin Ruprecht vom LKA Salzburg ist gekommen, um zu bleiben – nämlich für mehr als für diesen einen Krimi. Das jedenfalls lässt sich alleine schon dann annehmen, wenn im Roman die vielen Details über ihn, sein Leben und seine Familie liest.

Ruprechts 1. Fall ist der Tod des Kunstexperten Otto Bachinger. Wobei zuerst einmal zu klären ist, ob es sich um ein Verbrechen oder um Selbstmord handelt. Ruprecht hat von Anfang an ein unbestimmtes Gefühl, dass mehr dahinter steckt als nur der Tod eines Mannes, der des Lebens überdrüssig geworden wäre. Sein Chef allerdings möchte nur, dass die Akte so rasch wie möglich geschlossen wird, denn, wie er sagt, gibt es ja eine ganze Menge anderer wichtiger Dinge zu erledigen (wobei Ruprecht nicht so recht weiß, was diese anderen Dinge sein sollten).

Bauchgefühl gegen Amtsschimmel ist also quasi die erste Herausforderung … und ohne zu viel zu verraten sei festgestellt: Das Bauchgefühl gewinnt, es war Mord!

Ein Mord in der Kunstszene, in der es immer um viel Geld, um Eitelkeiten und um Original und Fälschung geht. Genau so etwas aber kann eine Stadt wie Salzburg nicht brauchen, nämlich einen Skandal in der Kunstszene. Ruprechts Chef, Oberst Paul Wieland, macht ihm das deutlich, doch es lässt sich leider nicht immer das befolgen, was Chefs möchten. Dann und wann sind auch etwas offensivere Methoden gefordert und dann kann Ruprecht nur hoffen, dass ihm die Ergebnisse am Ende recht geben.

Martin Ruprecht, seine Schwester Hanna – Journalistin und immer an einer Exklusivstory interessiert – , ihr Ehemann Lukas und Lene, seine Nichte: Das ist die ganze Familie und über sie erfährt man viel, liest über Zurückliegendes, Familienverhältnisse und Vorlieben – Ebenso wie über die weiteren Beteiligten an diesem Fall, über Ruprechts Kolleginnen und Kollegen und natürlich über seinen Chef. Ernst Kaufmann genießt es sichtlich, seine Hauptdarsteller, die Orte des Geschehens und überhaupt die ganze Szenerie sehr detailreich zu beschreiben. Unter anderem spaziert man dabei öfters mit Ruprecht und seiner Spanielhündin Ella durch die Salzburger Altstadt oder die Salzach entlang und besucht mit den beiden das Salzkammergut; Sightseeing ist also auch inbegriffen.

Das bringt es mit sich, dass man sich einerseits alles beinahe bildhaft vorstellen kann, andererseits lenkt das dann und wann von der eigentlichen Story ab. Dennoch: obwohl ich kein großer Fan von allzu viel „Hintergrund-Homestorys“ in einem Krimi bin, passt für mich das alles recht gut zusammen. Man will als LeserIn ja schließlich wissen, mit wem man es ab jetzt zu tun hat (für einen Folgeroman ist damit ja auch schon vieles erklärt).

Der Tod von Otto Bachinger ist, so stellt sich heraus, eine Folge von Vorgängen, die schon seit Jahrzehnten unentdeckt blieben. Ruprechts Bauchgefühl ist es zu verdanken, dass man jetzt endlich einer internationalen Bande an Kunstdieben auf die Spur kommt.

Wenn im kommenden Jahr der zweite Fall mit Martin Ruprecht erscheint, bin ich sicher wieder mit dabei. Dieser erste hat mir in seiner Mischung aus Krimi und Familiengeschichte jedenfalls sehr gut gefallen.

PS: Martin Ruprecht und seine Spanielhündin Ella sind ein unzertrennliches Team. Alleine das ist für mich – als „Hundemensch“ – schon Grund genug, um den Chefinspektor zu mögen :-)




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