Buchbesprechung/Rezension:

Goscinny & Uderzo: Asterix und die Goten
Asterix 7

Asterix und die Goten
verfasst am 04.01.2023 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Goscinny, René
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

Online bestellen:   zum Thalia online-Shop
Schon selbst gelesen? Gib hier Deine Bewertung zum Buch ab!
[Gesamt: 0 Durchschnitt: 0]

Dieser Band erschien in der deutschen Übersetzung als Nr. 7 der Reihe, im Original war es der 3. Band und wurde erstmals im Jahr 1963 veröffentlicht.

Die Story ist rasch erzählt: Der Druide Miraculix reist zu einem Druidentreffen in den Kanutenwald, bei dem der beste Druide gekürt werden soll. Keine Frage, gewinnt Miraculix mit dem Zaubertrank den Wettbewerb.

Im Wald lauern aber auch finstere Gesellen. Die Goten sind gekommen, um sich den Sieger zu schnappen, damit er künftig für die Goten arbeitet. Miraculix wird entführt und Asterix & Obelix müssen ins wilde Germanien reisen, um ihren Druiden aus den Fängen der Bösen zu retten.

Was sich anhört wie eine nette Geschichte, ist in den Details oft gut gelungen, im Gesamtauftritt aber eine wilde Sammlung von Ressentiments und Vorurteilen gegenüber den Deutschen. Die in diesem Band auftretenden Goten werden quasi als die Ur-Deutschen gezeigt. Wie Uderzo später selbst zugestand, war der 2. Weltkrieg im Jahr 1963 eben noch so in Erinnerung, dass man meinte, damit die typischen Deutschen korrekt charakterisiert zu haben (das aber charakterisiert zugleich wohl auch jene Franzosen, die sich zu solchen Vorteilen hinreißen lassen).

Die Goten also marschieren stets im Stechschritt, einige schauen aus wie Bismarck, es werden Befehle gebrüllt, man hintergeht einander immerfort, schlägt einander die Köpfe ein und Pickelhauben werden auf selbigen getragen. Dazu kommt noch, dass in der deutschen Ausgabe für die Texte der Goten die deutsche Frakturschrift verwendet wurde, was das Ganze wohl noch martialischer machen soll.

Man muss sich nicht hinter politische Korrektheit verstecken, wenn man diese sehr verzerrende Darstellung schlecht findet, denn das geht weit über Karikatur hinaus (wie es beispielsweise in den Asterix-Bänden mit den Briten so gut gelungen ist) und ist nur eine Darstellung einfältiger Klischees – es ist tatsächlich eine rein antideutsche Geschichte.

Für mich ein Tiefpunkt der Serie.




Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Top