Gustav Schalk: Die Nibelungensage
Autorin/Autor: Schalk, Gustav
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
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Die Nibelungensage basiert auf mehreren Sagen, deren Ursprung in alten germanischen Gebiet und im Norden Europas liegt. Es ist eine jener uralten Erzählungen, die es bis in unsere Zeit geschafft haben, bekannt zu bleiben und immer wieder gelesen zu werden.
Siegfried, den fast unbesiegbaren Helden, kennen wohl die allermeisten von uns.
Weil aber das Nibelungenlied bzw. die Nibelungensage ein ganzes Epos ist, fand ich es eine gute Idee, nach vielen Jahren wieder einmal das alles nachzulesen. Die vorliegende Fassung von Gustav Schalk aus dem Jahr 1891 ist eine Übertragung des mittelalterlichen Liedes, das in Versen verfasst ist, in eine Prosafassung.
Eingeschoben sind immer wieder Originalverse (sofern man überhaupt beurteilen kann, was Original ist und was nur eine Wiedergabe von weitaus älteren Quelle ist).
Man liest also von Siegfried und wie der edle Jüngling von seinem Lehrmeister, einem Schmied, den Auftrag erhält, in den Wald zum Köhler zu gehen, um dort die für die Schmiede dringend benötigte Holzkohle zu bestellen. Siegfried weiß nicht, dass er in eine Falle gelockt werden soll, weil der Schmied, samt seinen Gesellen, des vorwitzigen Jünglings überdrüssig geworden ist.
Siegfried, nicht auf den Kopf gefallen, schmiedet für sich zuerst ein Schwert, mit dem er möglichen Gefahren auf dem Weg begegnen will. Und wirklich: wie vom Schmied erhofft, trifft Siegfried auf ein Drachennest und wäre er nicht so aufmerksam und mit Balmung gut gerüstet, wäre es wohl sein Ende gewesen. So aber besiegt Siegfried die Drachen und badet am Ende in deren Blut. Ein undurchdringlicher Panzer umschließt ihn daraufhin, nur diese eine kleine Stelle, auf die ein Blatt fiel … wir kennen die Geschichte.
Von dem Volk der Nibelungen erhält Siegfried das Schwert Balmung, von dem von ihm besiegten Alarich dessen Tarnkappe. Der junge Held gewinnt das Herz der schöne Kriemhild und hilft deren Bruder, dem Burgunder-König Gunther, die König Brunhilde als Gemahlin in sein Schloss zu bringen. Es folgen Intrigen samt ausgiebigem Mord- und Totschlag zwischen vielen Recken. Zuerst stirbt Siegfried, als ihn Hagen von Tronje hinterlistig ermordet, dann – dauert ein paar Jahre – führt Kriemhilds Rache für den Tod ihres geliebten Ehemannes nicht nur zum Tod von Hagen, Gunther und allen Burgundern, sondern auch noch viele tausende weitere Ritter werden fröhlich dahin gemetzelt.
Man fragt sich, ob danach überhaupt noch irgendjemand am Leben war.
Die Nibelungensage ist eine sehr blutrünstigste Rittergeschichte; es wird gestorben, aber solange das heldenhaft und ehrenvoll passiert, sind alle zufrieden …