Alex Johnson: Schreibwelten
Wie Jane Austen, Stephen King, Haruki Murakami, Virgina Woolf u.v.a. ihre Bestseller schufen
Autorin/Autor: Johnson, Alex
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
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Es wäre doch großartig, wenn es so etwas wie ein „Patent-Ambiente“ für erfolgreiches Schreiben gäbe. Ein Rezept, das man einfach abarbeitet und am Ende kommt ein Bestseller heraus.
Wo soll man schreiben und zu welcher Tageszeit? Schreibt man im Sitzen, Liegen oder Stehen? Wie viel Kaffee und wie schaut es aus mit Zigaretten? Vielleicht findet sich in diesem Buch ein solches Rezept, denn immerhin liest man über die Gewohnheiten von achtundvierzig großartigen, begnadeten und berühmten Autorinnen und Autoren.
Es sind jeweils ein, zwei Seiten darüber, welche Rituale und Tagesabläufe die einzelnen hatten, nicht nur in Bezug auf das Schreiben, sondern überhaupt kleine Einblicke in deren Persönlichkeiten.
Isabel Allende beginnt einen neuen Roman immer am 8. Jänner. Ray Bradbury gab $ 9,80 für die Miete einer Schreibmaschine aus, um den Entwurf von Fahrenheit 451 zu schreiben. Die Brontë-Schwestern waren so etwas wie eine Schreib-WG. Arthur Conan Doyle liebte es zu reisen und schaffe sich dafür einen eigenen Kofferschrank-Schreibtisch an. Sein Ferienhaus auf Jamaika nannte Ian Fleming „Goldeneye“ – es war der Geburtsort vieler James Bond-Romane; Fleming besaß eine Menge Bücher über Ornithologie und einer der Autoren trug den Namen James Bond. In Jack Londons Arbeitszimmer standen rund 15.000 Bücher. George Orwell suchte sich auf der Suche nach Ruhe zum Schreiben seines Romanes 1984 eine Hütte auf einer Hebriden-Insel, die von nicht mehr als 300 Menschen bewohnt war. J.K.Rowlings erster Harry Potter Roman entstand auf den Tischen zweier Kaffeehäuser. Edith Wharton schrieb vorzugsweise entspannt liegend auf dem Bett, umgeben von ihren Hunden. Sie konnte sich nie mit dem Schreiben auf einer Schreibmaschine anfreunden und blieb bei Tintenfass und Feder – mit, man kann es sich vorstellen, manchmal unerfreulichen Folgen :-)
etc, etc. ….
Apropos Schreibmaschine: das Schreibgerät war und ist natürlich immer ein ganz entscheidendes Werkzeug und spielt eine wichtige Rolle im Leben von Autorinnen und Autoren. Einige der solcherart berühmt gewordenen Olivettis, Remingtons, Underwoods usw. erzielte später bei Sammlern hohe Preise.
Man trifft also diese berühmten Menschen an den von ihnen bevorzugten Orten – sie suchten und suchen sich ihre Inspirationsplätze in Bibliotheken oder Hotelzimmern, Kaffeehäusern und Strandhäusern, Schlafzimmern und Gartenlauben. Umgeben von Büchern oder Lieblingsstücken, versorgt mit viel Kaffee oder Tee – am Ende wird deutlich und ich muss es leider erkennen, dass es doch nur einen einzigen Faktor gibt, der erfolgreiches Schreiben begünstigt: Talent. Etwas, von dem alle in diesem Buch erwähnten mehr als genug haben und hatten.
Macht nichts, den etwas nehme ich doch mit: Jetzt kann ich mir beim Lesen der Bücher gut vorstellen, wie die Zeilen entstanden, zumindest was das Äußerliche betrifft. In dieser Beziehung ist „Schreibwelten“ ein wirklich gut gelungenes Buch mit humorvollen, manchmal überraschenden Kurzbiografien, das seinen Platz direkt neben den Büchern aller jener findet, über die man darin liest.