Isaac Asimov: Die Foundation-Trilogie
Foundation / Foundation und Imperium / Zweite Foundation
Autorin/Autor: Asimov, Isaac
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
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Isaac Asimovs „Foundation-Trilogie entstand Anfang der 1950-Jahre und ist nicht nur die Grundlage für viele weitere Kurzgeschichten und Romane, die Asimov in den darauffolgenden Jahren schrieb und damit diese Zukunftswelt immer weiter beschrieb und detaillierter ausformte.
Foundation ist auch eine der tragenden Säulen der SF-Literatur insgesamt und damit eine Vorläuferin von Star-Trek, Star Wars, Perry Rhodan und allen den weiteren Epen, in denen ganze Welten und Dimensionen erschaffen werden.
Es wurde wieder einmal Zeit, die Trilogie zu lesen, das erste Mal liegt bei mir schon einige Jahrzehnte zurück.
Die Handlung in Kurzfassung:
Das Imperium umfasst mehrere Millionen Sonnensysteme und erscheint seit Jahrtausenden als das unverrückbare Fundament der Milchstraße. Doch beginnend mit Verschiebungen an der Peripherie bekommt das Imperium Risse, die in der Zukunft zur Auflösung und damit zum Chaos in der Galaxis führen werden.
Ein Mann sieht das ganz klar voraus und gerät damit ins Visier des Geheimdienstes des Kaisers: Hari Seldon ist Psychohistoriker, ein Wissenschaftler, der in der Lage ist, einzelne Entwicklungen über enorme Zeiträume vorauszuberechnen. Um diesen unliebsamen Mann loszuwerden, ist die Regierung bereit, Seldon und mit ihm 100.000 Wissenschaftler auf den Planeten Terminus zu übersiedeln: dem Ort, an dem die Foundation gegründet wird.
Seldons Plan ist, dort eine Machtzentrale zu schaffen, die die chaotische Zeit, die unweigerlich nach dem Zusammenbruch des Imperiums kommen wird, möglichst kurz halten. Kurz, das sind in galaktischen Dimensionen rund 1.000 Jahre – viel weniger als die vielleicht 10.000 Jahre Chaoszeit, falls niemand rechtzeitig tätigt wird. Hari Seldon wird nach seinem Tod zum Orakel von Terminus, das in genau vorausberechneten Zeitabständen erscheint, und den jeweils Regierenden der Foundation Hinweise zur kommenden Entwicklung gibt.
Asimovs Visionen und die Realität
Aus heutiger Sicht ist die vor rund 70 Jahren entstandene Geschichte eine Mischung aus fast prophetischer Weitsichtigkeit und etwas simpler Vorhersage über zukünftige Entwicklungen.
Weitsichtig, das ist einmal das Konzept der Psychohistorik, die sich heute in Form von Algorithmen in unsere Online-Welt eingenistet hat, mit schon lange merkbaren Auswirkungen aus der virtuellen in die reale Welt. Daneben – und im Zusammenwirkung mit den Mitteln der Online-Algorithmen – sehen wir es in unserer Gegenwart immer öfter, dass religiöse (oder sonstige) Fanatiker in der Lage sind, den leichtgläubigen Menschen eine falsche oder zumindest modifizierte Realität glaubhaft zu machen und daraus Einfluss und Macht gewinnen können. Dass dabei diese Psychohistorik auch durchaus faschistoide Elemente in sich hat, die beispielsweise L. Ron Hubbard für die von ihm gegründete Sekte „Scientology“ in sehr ähnlicher Form und umfangreich verwendet, darf man aber nicht übersehen. Für Hubbard war das die Basis seiner Ideologie, für Asimov aber nur eine futuristische Vision.
Dem gegenüber ist der Alltag der Foundation beispielsweise mit gedruckten Zeitungen und der alleinigen Konzentration auf Atomenergie eine Zukunftsvision, die für uns schon wieder Vergangenheit zur Vergangenheit wird.
Die Trilogie umspannt den Zeitraum von 1.000 Jahren.
Entstehung
Eine Besonderheit ist, dass es sich bei der Foundation-Trilogie nicht um eine als Einheit geplante und geschriebene Romanreihe handelt, sondern dass es Kurzgeschichten sind, die erst später zu den Romanen zusammengefasst wurden (also ganz ähnlich wie Ray Bradburys Mars-Chroniken). Diese Entstehungsgeschichte erklärt auch die manchmal recht großzügigen Zeitsprünge und auch manche Inkonsistenz in der Handlungslinie.