Buchbesprechung/Rezension:

François Schuiten, Jaco Van Dormael, Thomas Gunzig: Der letzte Pharao
Blake und Mortimer Spezial 1

Der letzte Pharao
verfasst am 12.06.2023 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Gunzig, Thomas
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
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Viele Jahre, nachdem Blake und Mortimer mit heiler Haut aus der großen Pyramide entkommen sind, findet die schon beinahe vergessene Geschichte ihre unerwartete Fortsetzung.

In Brüssel wird im Keller eines Museums verborgen ein Zugang zu etwas Altem entdeckt; etwas, das sich als Vermächtnis der alten Pharaonen herausstellt und das, einmal entfesselt, die neuzeitliche Welt verändert wird. Für alle Zeiten.

Ein Szenario, das man aus unzähligen Filmen kennt, wenn uralte geheimnisvolle Mächte, die über wahrhaft überirdische Kräfte verfügen, aus ihrem Gefängnis ausbrechen und die Menschheit mit Katastrophen und Unheil überziehen.

Das Autorentrio Schuiten, Van Dormael und Gunzig verfasste eine Fortsetzung der legendären Blake & Mortimer-Reihe und knüpft dabei nahtlos an die Handlung aus „Das Geheimnis der Pyramide“ aus dem Jahren 1954-1955 an. Dass andere Autorinnen und Illustratorinnen neue Abenteuer für klassische Comic-Reihen verfassen, ist ja eine durchaus beliebte Übung. Klar ist, dass man dabei auf einen anderen Erzähl- und Zeichenstil trifft, als im Original. Hier kommt noch dazu, dass Blake und Mortimer einige Jahrzehnte älter geworden sind, sie sind nicht mehr die ungestümen jugendlichen Abenteurer, was die beiden aber nicht daran hindert, in bedrohliche Situationen zu geraten. Ja, und natürlich: die Welt retten zu wollen.

Ein anderer, wesentlicher Unterschied zum Original ist der grundsätzliche Aufbau. Dieser Band ist eher ein Fantasy-Abenteuer und bedient sich weitaus weniger technischer Utopien, solche, die den beiden Helden in den Abenteuern der 1950er-Jahre den nötigen Vorsprung vor den Feinden der Menschheit verschafften. Weil auch das britische Weltreich lange vergangen ist, fehlt natürlich in diesem neuen Abenteuer auch der Grundgedanke, dass das Schicksal der Welt in den Händen des Empire liegt.

Die Figuren sind in den Illustrationen gegenüber dem Original nicht wiederzuerkennen und, bedingt durch den Stil, manchmal auch innerhalb der Geschichte nur schwer auseinanderzuhalten.

Was aber wirklich gut gelungen ist, das sind die Illustrationen ganz allgemein, weitaus detailreicher als das Original und vor allem auch atmosphärisch sehr dicht gestaltet. Weniger gibt es an Text. Die Originalbänder hatten ja so viel Text, dass es beinahe schon Romane mit Illustration waren; in „Der letzte Pharao“ ist die Textmenge auf das reduziert, was man aus Comic‘ gewohnt ist.




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