Buchbesprechung/Rezension:

Agatha Christie: Der Tod auf dem Nil
Ein Fall für Hercule Poirot (15)

Der Tod auf dem Nil
verfasst am 23.07.2023 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Christie, Agatha
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

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[Gesamt: 1 Durchschnitt: 5]

Einer der berühmtesten Krimis von Agatha Christie, der schon mehrmals verfilmt wurde. Für mich die daraus mit Abstand großartigste Verfilmung ist die mit Peter Ustinov als Hercule Poirot aus dem Jahr 1978

Den habe ich schon mehrmals gesehen und kenne daher die Auflösung dieses Falles. Nun, beim ersten LESEN des Krimis, ist natürlich ein Teil der Spannung nicht mehr da, dafür kommt etwas anderes hinzu: zu allem, was ich lese, gibt es ein bewegtes Bild, sei es, wenn Ustinov mit David Niven (als Colonel Race) ermittelt, wenn Mia Farrow (als Jacqueline De Bellefort) das frisch vermählte Paar verfolgt (stalked, würde man jetzt sagen), etc., etc.

Das ist die Ausgangslage: als Jacqueline De Bellefort ihre beste Freundin Linna Ridgeway, die reiche, schöne, bewunderte Linna, bittet, ihren Gelobten Simon Doyle als Verwalter einzustellen, setzt sie damit Verhängnisvolles in Gang. Linna und Simon verlieben sich, quasi auf den ersten Blick, ineinander, Simon löst die Verlobung mit Jacqueline und schon wenig später heiraten Linna und Simon.

Die Hochzeitsreise führt die beiden über mehrere Stationen letztendlich nach Ägypten, wo es auf einer Kreuzfahrt auf dem Nil zur Katastrophe kommt. Doch zunächst verfolgt Poirot, er befindet sich durch Zufall auf demselben Schiff, wie mehrere andere Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Reise scheinbar verborgene Interessen verfolgen, alles konzentriert sich rund um Linna. Ein Treuhänder, der etwas zu verheimlichen hat, ein junger Anwalt, der sich einmischt, ein kommunistischer Aktivist, der grundsätzlich alle Reichen der Welt beseitigen möchte, ein Archäologe, der seltsam aufbrausend ist und vor allem Jacqueline De Bellefort, die das Paar von einem Ort zum nächsten die ganze Reise über verfolgt. Es gibt viele Menschen, die Böses im Schilde führen.

Spannend jetzt nachzulesen, wie Agatha Christie die Hinweise auf die Lösung des Falles immer wieder in die Erzählung einbaut. Wenn man diese Lösung schon kennt, dann wird man sich jetzt wundern, das alles nicht auch schon selbst durchschaut zu haben, denn vieles steht doch schon da … außerdem ist das Buch umfangreicher und nicht alle Figuren aus dem Roman haben es in die Verfilmung geschafft.

„Der Tod auf dem Nil“ ist eine ganz außerordentlich sorgfältig und raffiniert konstruierte Who-Dunnit-Story, in der zunächst viele Spuren in ganz unterschiedliche Richtungen führen und sich erst durch Poirots akribische Betrachtung herausstellt, wer dafür verantwortlich ist, dass es auf dem Schiff gleich mehrere Tote gibt.

Ein Krimi, der auch dann spannend bleibt, wenn man alles schon kennt, einfach deshalb, weil sich immer neue Details finden lassen, die man zuvor vielleicht übersehen bzw. überlesen hatte.

Tatsächlich einer der grandiosen Romane von Agatha Christie und für mich einer der großartigsten des Genres insgesamt.




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