Buchbesprechung/Rezension:

Agatha Christie: Kurz vor Mitternacht
Ein Fall für Superintendent Battle (5)

Kurz vor Mitternacht
verfasst am 11.07.2023 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Christie, Agatha
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Ein Mord wird stattfinden. Die möglichen Opfer – die meisten von Ihnen sind zugleich auch mögliche Täter – versammeln sich im September zum Sommerausklang im Anwesen „Gull’s Point“ von Lady Tressilian.

Die Zusammensetzung der Runde ist in diesem Jahr ungewöhnlich, denn die Gäste sind in vielerlei Hinsicht miteinander verbunden. Leidenschaft, verschmähte Liebe, Enttäuschung, Rache, Erbschaften: alles kann im Spiel sein. Die Stimmung ist von Anfang angespannt, offen bleibt nur, wer das Opfer sein wird, denn der erste Tote ist nicht das eigentliche Ziel – er war nur zur falschen Zeit am falschen Ort

Vor diesen Treffen, das ganz unweigerlich zu einem Verbrechen führen wird, müssen jedoch einige Weichen gestellt werden. Der betagte Anwalt Rever weiß aus seiner Erfahrung, dass ein Verbrechen nie der Beginn, sondern ganz im Gegenteil das Ergebnis vieler Ereignisse ist, bei denen in der davor liegenden Zeit die Weichen gestellt wurden für das, was später geschehen wird. Hat er zu viel gesagt, als er in der Villa bei Lady Camilla Tressilian zu Besuch war? Hat er den Mörder aufgeschreckt und der musste improvisieren, um nicht frühzeitig entdeckt zu werden?

Jedenfalls stirbt Rever, gerade in sein Hotel zurückkehrt, die Umstände sind zwar seltsam, jedoch scheint man zunächst alles als eine Verkettung unglücklicher Zufälle nicht mehr weiterzuverfolgen.

Eben weil man weiß, dass der wirkliche, der geplante Mord noch stattfinden wird, lässt sich aus beinahe jedem Dialog ein Hinweis darauf herauslesen. Hinweise gibt es jede Menge, beinahe jeden Satz kann man als ganz normal dahingesagt oder auch als kaum verhüllte Drohung lesen. Agatha Christie schrieb, daß sei nebenbei erwähnt, nicht nur einen Roman, sondern es scheint so, als ob sie auch gleich das Drehbuch für einen Film verfassen wollte; so auf den Punkt gebracht und so lebensnah sind die Gespräche, nicht anders würde man sich unter den gegebenen Umständen unterhalten. Das führt dazu, dass man, noch ist der Mord nicht geschehen, allen, die sich in der Villa aufhalten, die Tat zutrauen würde.

Der September geht dem Ende zu, bald werden alle wieder abreisen. Wenn der erste Tote noch als das unglückliche Opfer eines Unfalles betrachtet werden konnte, so ist der zweite Tod ganz unzweifelhaft Mord. Superintendent Battle von Scotland Yard, zufällig in der Nähe auf Erholungsurlaub, wird gebeten, die Aufklärung zu leiten. Eine Untersuchung, bei der sogar Hercule Poirot eine Rolle spielt, obwohl er überhaupt nicht in Erscheinung tritt.




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