Katharina Eigner: Salzburger Saitenstich
Autorin/Autor: Eigner, Katharina
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Britta
Online bestellen:
Der Prolog des Romans beginnt mit einem Probespiel der Geigerin Kalliope Spinner. Hinter dem Vorhang spielend, also nicht sichtbar, haben die BewerberInnen die Chance in die zweite Runde des Aufnahmeverfahrens zu gelangen, um anschließend in das Orchester aufgenommen zu werden.
„Man braucht Willenskraft und Fleiß. Runde eins passiert hinter dem Vorhang, man spielt als Nummer, als unsichtbarer Niemand. Der Vorhang ist eine Wärmende Decke, ein Schutzschild für beide Seiten, Musiker und Kommission. Die Optik hat Pause, es geht allein um das Spiel. Drei Minuten lang.“
Das erste Kapitel beginnt mit dem Tod von Wolfgang Rettenbacher. Die Arzthelferin Rosmarie Dorn, die Heldin des Buches, erfährt davon, als sie am Montag ihren Arbeitsplatz in Salzburg betritt. Ihre Chefin Frau Doktor Fleischer erzählt ihr, dass der ehemalige Patient tot aus dem Almkanal gefischt wurde. Der tote 73-Jährige war ein Hypochonder, Alkoholiker und hatte Todessehnsucht. Alles sieht nach einem Unfall aus, aber Rosmarie glaubt nicht daran.
„‚Wann ist das passiert?’ Die Frau Doktor zuckt mit den Schultern.‚Eine Spaziergängerin hat ihn gestern Abend im Wasser treiben sehen. Sie wurde neugierig, weil ihr Hund auf eine bestimmte Stelle am Ufer fixiert war und nicht zu ihr zurückkehrte.’Sie seufzt und verschränkt die Arme.“
Rosmarie lässt der Vorfall keine Ruhe. Es gelingt ihr, sich die Leiche anzusehen und den Obduktionsbericht zu lesen. Dabei bemerkt sie, dass der Tote genau die gleiche Kette trägt wie sie selbst. Da sie ein Findelkind ist, fragt sie sich, ob der Tote womöglich ihr Vater sein könnte.
Gemeinsam mit ihrer Freundin Vroni beginnt sie zu ermitteln und schafft es am Ende des Buches den Fall und ihre familiäre Herkunft aufzuklären.
Mein Fazit:
Ich habe die ersten beiden Teile der Serie nicht gelesen, was mich aber nicht gestört hat. Die Autorin lässt während der Geschichte immer wieder Szenen aus ihren vorangegangenen Fällen einfließen.
Die Geschichte wird in der Ich-Form aus Sicht von Rosmarie erzählt. Der Schreibstil ist flüssig, aber für meinen Geschmack hat die Autorin die Handlung zu ausführlich erzählt und sie zu sehr ausgeschmückt. Mich hat das beim Lesen gestört und ich sehnte mich förmlich nach dem nächsten wirklichen Ereignis. Ein sparsamerer Umgang mit Details und Gedankengängen hätte mir da besser gefallen.
Im Roman wird so mancher Salzburger Begriff verwendet. Da ich in Salzburg studierte, war mir die Ausdrucksweise verständlich. Für alle, die weniger vertraut damit sind, hat die Autorin am Ende des Buches eine Begriffserklärung angeführt.
Sympathisch fand ich die Beschreibung des Ehelebens von Rosemarie und Laurenz, der ein Architekturbüro betreibt und einen sehr strukturierten und rationalen Charakter besitzt. Da Rosmarie eher dem chaotischen und spontanen Menschenschlag angehört, ist die Ehe der beiden alles andere als langweilig. Die Autorin hat mich mit einer Begebenheit in diesem Zusammenhang einmal wirklich zum Lachen gebracht. Dass ich beim Lesen eines Buches lachen muss, gelingt so selten, dass mir alleine diese Tatsache einen zusätzlichen Stern wert war.
Zusammengefasst kann man sagen, es handelt sich bei diesem Buch um einen sehr detailliert beschriebenen Krimi mit Salzburger Flair.
Die Krimiserie „Arzthelferin Dorn“ besteht bereits aus 3 Bänden:
1. Salzburger Rippenstich
2. Salzburger Dirndlstich
3. Salzburger Saitenstich