Buchbesprechung/Rezension:

Mona Horncastle: Josephine Baker
Weltstar – Freiheitskämpferin – Ikone

Josephine Baker
verfasst am 26.02.2024 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Horncastle, Mona
Genre:
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Eine Hommage an einen Weltstar, Freiheitskämpferin und Ikone

Mona Horncastle ist für ihre penibel recherchierten (Frauen)Biografien bekannt. Nach ihrer ersten Biografie zur Serie „Reihenweise kluge Frauen“ für den Verlag Molden, die die österreichische Architektin Margarethe Schütte-Lihotzky porträtiert, beschäftigt sich die Autorin nun mit Josephine Baker, die mehr zu bieten hat, als den Tanz im Bananenröckchen, für den sie bekannt geworden ist. Die Autorin geht auf Spurensuche und findet eine ambivalente und vielschichtige Persönlichkeit.

Diese Biografie gliedert sich in sechs große (Lebens)Abschnitte, die von einem „Intro“ sowie „Echo“ und Nachwort umrahmt wird. Zahlreiche Fotos, Zitate und Ausschnitte aus ihren Briefen ergänzen Josephines Lebensgeschichte:

  • Aufwachsen in St. Louis, Missouri
  • Paris
  • Erste Welttournee
  • Jubel und Protest
  • Im Widerstand
  • Alte Kämpfe, neue Träume

Mona Horncastle hat das Leben von Josephine Baker mit viel Respekt dargestellt. Sie spart auch Josephines manchmal etwas naiven, idealistischen Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung nicht aus.

Nur wenige Menschen wissen, dass sich Josephine Baker im Widerstand gegen Nazi-Deutschland engagiert hat. Anders als Marlene Dietrich, die hauptsächlich als Truppenbetreuerin im Schutz von Soldaten unterwegs gewesen ist, hat sie Informationen und Nachrichten durch das besetzte Frankreich geschmuggelt. Dafür ist sie dann von Charles de Gaulle mit dem Croix de Guerre ausgezeichnet worden.

Eine ziemlich traurige Tatsche ist, dass sie in ihrer ursprünglichen Heimat Amerika lang nicht so erfolgreich war wie in Frankreich. Für die Afroamerikaner war sie zu wenig schwarz , für das weiße Amerika zu wenig weiß.

Wenn sie, die von 1906 bis 1975 gelebt hat, sagt „Farbige sind nicht genötigt, zu provozieren: Die Zwischenfälle ereignen sich von ganz allein.“, so hat sich bis heute, wenn man die Ereignisse in den USA täglich im Fernsehen sieht, nicht allzu viel geändert. Der Weg der Josephine Baker von der Tänzerin im Bananenröckchen zur politischen Figur war lang – doch ihre zahlreichen Anti-Rassismus-Projekte waren mutig, richtig und konsequent an einer wesentlichen Einsicht orientiert:

„Letzten Endes gibt es nur eine Rasse: die menschliche Rasse“ (Josephine Baker)

Diese Biografie ist der dritte Band aus der Reihe „Reihenweise kluge Frauen“ aus dem Verlag Molden.

Wie alle Bücher dieser Reihe ist auch dieses in gediegener Ausstattung als Hardcover erschienen, auch wenn ein anderes Foto als Cover meiner Ansicht nach besser gewesen wäre . Das Bananenröckchen könnte nun endlich in den Archiven verschwinden. Das Buch ist sehr gut strukturiert und enthält zahlreiche Abbildungen.

Fazit:

Gerne gebe ich dieser sympathischen und sehr reflektierten Biografie von Josephine Baker 5 Sterne.




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