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Mit Religionen ist es doch so: manche glauben daran, was darüber in den Büchern steht, andere können damit nichts anfangen.

Was aber für alle allzu deutlich ist, das ist der Umstand, dass es in allen Religionen Menschen gibt, die bewusst nur die Unterschiede sehen. Und etliche davon, viel zu viele, glauben daraus das Recht ableiten zu können, Gewalt auszuüben.

Ein Blick darauf, was tatsächlich die Unterschiede sind und was sich an Gemeinsamkeiten finden lässt, ist deshalb im Sinne friedlichen Zusammenlebens überaus angebracht. Geht man von den 101 Antworten im Büchlein aus, dann wird man feststellen, dass es viel weniger Trennendes als Verbindendes gibt.

… wenn sich die Menschen doch nur öfter dessen bewusst wären …

Eine wenig auffällig ist, wie oft die Antwort auf eine gestellte Frage damit beginnt, dass es nicht einfach wäre, das zu beantworten, manche der Antworten enden schlicht und einfach mit der Erkenntnis, dass man es nicht weiß. Es sind aber sicher einige Fragen darunter, die sich viele von uns schon lange gestellt haben, dann aber vergessen, nachzusehen und die kurz und übersichtlich beantwortet werden.

Man liest über Christentum, Protestanten, Katholiken, Evangelikale, Orthodoxe und Freikirchen, über das Judentum, den Islam, den Buddhismus und den Hinduismus. Wenn es oft auch keine neuen Erkenntnisse sind, man erfährt doch vieles, das man zuvor nicht oder nicht so genau wusste oder das mithilfe dieses kleinen Büchleins wieder in Erinnerungen gerufen wird.

Warum heißen Adam und Eva nicht Sebastian und Lena? Wie unterscheiden sich Begräbnistraditionen? Woher kommen Gebote und Verbote bei Essen und Trinken? Wie kam es zu den Feiertagen? Wie sind die Religionsgemeinschaften organisiert? Zu diesen und vielen weiteren Themen liest man interessante Details.

Weil die Zusammenstellung der Fragen und die Antworten dazu aus der Sicht eines Theologen erfolgt, wird man Grundsätzliches oder Kontroverses nicht finden. Es findet keine kritische Auseinandersetzung mit Religionen statt, es sind allgemeine Fragen, die manchmal beantwortet werden und – siehe oben – manchmal eben nicht. Für mehr würde der Platz auch gar nicht reichen, denn je Antwort nimmt genau eine Seite ein; meist auch noch mit einem leichten Augenzwinkern vorgebracht.

Das alles ist, zusammengefasst, interessant und spannend, ganz gleich, ob man an einen Gott glaubt oder nicht.