Buchbesprechung/Rezension:

Katharina Eigner: Oliva del Garda

Oliva del Garda
verfasst am 14.04.2024 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Eigner, Katharina
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

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Die Restauratorin Rosina Gamper wird von Eugenio Ronchetti, einem ihrer langjährigen Kunden, auf die Burg Arco zur Hochzeit seiner Enkelin Bianca eingeladen.

Eugenio Ronchetti ist der Patriarch der Familie, die er neben seinem erfolgreichen Unternehmen mit strenger Hand führt. Die Familie gehört zu den größten Olivenöl-Produzenten in Norditalien. Sie liefert ihre Produkte sogar in den Buckingham-Palast.

Noch vor der Trauungszeremonie passiert das Unglück. Ornella Ronchetti, eine weitere Enkelin Eugenios, stürzt vom Felsen der Burg und stirbt. Die Erklärung der Familie und der Polizei: Selbstmord. Rosina teilt diese Meinung nicht und stößt im Laufe ihrer Ermittlungen auf immer mehr Widersprüche und tiefe Gräben innerhalb der Familie.

„Rosina hat – neben feinen Antennen und unschlagbarer Logik – noch zwei weitere Eigenschaften im Gepäck, um es mit dem Verbrechen aufzunehmen: den Blick für Details und Ausdauer.“

Mein Fazit:

Erst während des Lesens wurde mir klar, dass ich den zweiten Band der Gardasee-Krimis in Händen halte. Das hatte auf meinen Lesegenuss aber keinerlei Einfluss. Die Autorin ließ wichtige Geschehnissen aus Band eins geschickt einfließen. Trotzdem werde ich den ersten Band auch noch lesen.

Die langen Kapitelüberschriften inklusive einer Kurzzusammenfassung der Geschehnisse empfand ich als überflüssig und habe ich ehrlicherweise auch nicht gelesen.

Der Krimi versprühte für mich pures Italien- und Urlaubsfeeling.

Besonders gut hat mir der besondere Erzählstil gefallen. Denn die Geschichte ist so aufgebaut, dass Cara, Rosinas Freundin, über das Erlebte ihrer Freundin Rosina berichtet. Da Rosina Kriminalfälle anzuziehen scheint, hat Cara begonnen, sich über die Erlebnisse ihrer Freundin Notizen zu machen und lässt sich diese von Rosina, meistens bei einem Glas Limoncello, erzählen. Die Mischung aus direkt Erlebtem und Nacherzähltem gibt dem Buch eine ganz eigene Atmosphäre.

„Die Häufung von Todesfällen in Rosinas Umgebung ist nicht zu übersehen. Für die Statistik wären ihre Fälle ein gefundenes Fressen; wo immer sie auftaucht, ist das Verbrechen nicht weit. Wir kennen uns zwar seit unserer Schulzeit in Salzburg, trotzdem ist mir ihre magnetische Wirkung auf Kriminalfälle bisher nie aufgefallen. Seit wir allerdings beide am Gardasee leben, lässt ich das nicht mehr ignorieren. Mord und Totschlag, Diebstahl, Raub: Die Kriminalistik umschwirrt meine beste Freundin wie eine Schmeißfliege, stets darauf bedacht, nicht erwischt zu werden.“

Die maschinelle Olivenernte wird im Buch auch angesprochen. Ich habe nicht gewusst, dass sie den Tod vieler Singvögel bedeutet. Zumindest wenn sie nachts stattfindet, da die Vögel, geblendet vom Licht der Erntemaschine, starr im Baum verharren und so ihr Leben einbüßen. Ich konsumiere in Zukunft Olivenöl wahrscheinlich mit gemischten Gefühlen.

Das ist aber nicht das einzige, was man zum Thema Olivenbäume und -anbau erfährt. Die Autorin verpackt in der Geschichte noch das ein oder andere Wissenswerte darüber und auch über Kunstgeschichte, was ich sehr schätzte.

Ein Zitat nehme ich mir aus dem Buch auch mit:

„Den wahren Charakter eines Menschen erkennt man erst in der Not.“

Zusammengefasst ein Wohlfühlkrimi, angesiedelt in einer traumhaften italienischen Umgebung, der kurzweilige Unterhaltung garantiert, ohne sich dafür anstrengen zu müssen.

Die Reihe der Gardasee-Krimis besteht bereits aus zwei Bänden:
1. Band Diva del Garda
2. Band Oliva del Garda




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