Bastian Zach: Death over Wacken
Autorin/Autor: Zach, Bastian
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Britta
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Lars Schulze, arbeitslos, siebenundvierzig und Single steckt gerade in einer größeren Lebenskrise. Eines Morgens um sechs steht sein bester Freund vor der Tür und überredet ihn zu packen, um sich mit ihm in ein Abenteuer zu stürzen.
Lars hat keine Ahnung, wo es hingeht, lässt sich aber dann doch zu dieser spontanen Reise überreden. Erst am Zielort wird ihm bewusst, dass es zum viertägigen Wacken Open Air ging. Nicht wirklich glücklich darüber, bleibt ihm nichts anderes übrig, als sich damit abzufinden.
John Gallows, Sänger einer Band, wird auf dem Festivalgelände erhängt aufgefunden. Mia, Bandleaderin der Band „Vengeful Regrets“, glaubt nicht an Mord und ruft Lars Schulze an. Sie erkundigt sich, ob er noch als privater Ermittler tätig ist. Da sich Lars zufällig schon auf dem Festival befindet, treffen sich die beiden.
„Sie schluckte betroffen. ’John Gallows wurde erhängt aufgefunden, genau zwischen den beiden Hauptbühnen.’
’Oje, das ist ja schrecklich.’ Lars blickte zu Boden. ’Wer ist John Gallows?’
’Wer’ – Nun wäre Mia offenbar beinahe gegangen, beherrschte sich jedoch im letzten Augenblick. ’John Gallows, Bandleader von The SuiCiders?
Lars zuckte unwissend mit den Schultern. Er hatte keinen der Namen jemals zuvor gehört.
’Du kennst The SuiCiders nicht?’ Mia runzelte die Stirn. ’Was zur Hölle machst du Arsch dann hier in Wacken?’ “
Trotz dieser Startschwierigkeiten beginnen die beiden gemeinsam zu ermitteln und lernen sich dabei mmer besser kennen.
Im Lauf des Buches kommt es noch zu weiteren Todesfällen und so werden die Rätsel immer größer bis, sich am Ende alles wundervoll aufklärt.
Mein Fazit:
Ich bin kein Heavy-Metal-Fan, was mich aber nicht davon abhielt diesen Krimi zu lesen. So machte ich mich unbedarft ans Werk und war bereits vom Vorwort, das von Ernie Fleetenkicker stammt, sehr positiv überrascht. Darin werden sowohl die Metalmusik als auch die Nerdkultur, die dahinter steht, so genial erklärt, dass ich mich echt gut auf den Roman vorbereitet fühlte. Da die Hauptfigur Lars Schulze ebenso keine Erfahrung mit diesem Musikstil hat, ist dieses Buch wirklich für jeden geeignet, der einen guten Krimi und liebevoll ausgearbeitete Charaktere zu schätzen weiß.
Mich haben der Schreibstil und der Inhalt sehr gut unterhalten. Den exzessiven Alkoholkonsum und so einige Schimpfwörter bzw. untergriffige Ausdrücke muss man natürlich aushalten. Trotzdem spürt man, wie sehr die Festivalteilnehmer zusammenhalten und füreinander da sind.
Man erfährt wirklich viel über das Wacken Festival, die Stimmung dort und den Ablauf. Ich hatte danach fast das Gefühl, dabei gewesen zu sein. Die Todesfälle machen das ganze spannend und zusätzlich begleitet man Lars Schulze dabei, sich selbst zu finden. Der Humor kommt dabei auch nicht zu kurz.
Ich habe in dem Buch so einiges Neues über diese Veranstaltung erfahren und gehe davon aus, dass gut recherchiert wurde.
Zusammengefasst ein vielschichtiger, spannender, zutiefst menschlicher Metal-Krimi, der mich wirklich sehr gut unterhalten hat.
Ein MUSS für Metal-Fans …
Dieser Krimi ist ein MUSS für alle Heavy Metal- und Wacken-Fans. Das Wacken Open Air, mit seinen rund 200 Bands und 80.000 Besuchern innerhalb von vier Tagen ist nicht nur die Kulisse für diesen Krimi, sondern steht auch für die eine oder andere Fehlentwicklung in der Musikbranche. Nein, nicht was die Musik angeht, sondern eher das, was hinter verschlossenen Türen so passiert …
Als direkt unter dem legendären Bullhead ein Toter hängt, glaubt Mia, Bandleaderin der „Vengeful Regrets“,nicht so recht an einen Selbstmord von John Gallows. dem Sänger der Band „The Suiciders“. Wenig später findet man einen zweiten Toten und auch der wird nicht der letzte sein.
Mia engagiert ihren Vater Lars, einen ehemaligen Berufsdetektiv, den sie seit Jahren nicht mehr gesehen hat und der mitten in einer veritablen Mid-Life-Crisis steckt, um die näheren Umstände von Gallows Tot zu recherchieren. Dass er zufällig bereits auf dem Festivalgelände ist, vereinfacht die Sache.
Lars, ist ja nicht so ganz ein Heavy-Metal-Fan, wie man aus folgendem Statement herauslesen kann, auch wenn er zwanzig Jahr zuvor Verenas wegen ein „Guns N‘Roses“-T-Shirt getragen hat.
„Ich wollte mich noch nie zwischen Tausende von Menschen zwängen, während irgendwo eine Kapelle lärmt, die ihr Untalent durch Lautstärke kompensiert.“
Wie dem auch sei, Lars und Mia begeben sich auf die nicht ganz ungefährliche Tätersuche und kommen nicht nur dem Täter, sondern auch sich selbst wieder näher ….
Meine Meinung:
Ich kenne ja Bastian Zach von seinen historischen Wien-Krimis und habe ihn bei der BuchWien-Messe letzten Herbst live, natürlich im Heavy-Metal-Outfit, bei einer Lesung gesehen.
Deshalb war ich neugierig, wie der Autor den Sprung vom 19. Jahrhundert in die Hartmetall-Fraktion schafft. Also gleich vorweg: Ich halte es ja eher mit Lars – siehe Zitat oben. Obwohl, in meiner Jugend habe ich begeistert Deep Purple, Led Zeppelin und auch Black Sabbath gehört. Bastian Zach gelingt der Zeitsprung inklusive der derben Sprache sehr gut. Wer sich an den gefühlt in jedem Absatz mehrfach vorkommenden Schimpfwörtern und dem ausufernden Alkoholgenuss stößt, dem sei von diesen Krimi abgeraten. Aber, Wacken ist nun einmal kein Elmayer-Kränzchen.
Ein bisschen musste ich über den abgehalfterten End-Vierziger Lars, der von seinem Freund Mike auf das Wacken Open Air regelrecht entführt worden ist, schmunzeln. Lars hat keine Ahnung, was ihn erwartet und so tappt er das eine oder andere Mal ins Fettnäpfchen aus dem ihn Mia retten muss. Vater-Tochter-Beziehung einmal andersrum!
Zwischen die laut und feucht feiernden Festivalgäste mischt sich auch der Täter, in dessen Gedankenwelt – als Ich-Erzähler – wir Einblick nehmen dürfen.
Der Spannungsbogen ist hoch und entlädt sich in einem fulminanten Showdown. Der Krimi ist eine gelungene Mischung aus brodelnder Festivalstimmung und fesselndem Krimi. Metal-Fans werden sich über das (fiktive) Wiedersehen mit Bands und Songs sicherlich freuen.
Fazit:
Obwohl ich, wie schon erwähnt, kein ausgesprochener Metal-Fan (außer es handelt sich um Edelmetall) bin, hat mir der Krimi gut gefallen, weil er in sich stimmig ist. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.