Buchbesprechung/Rezension:

Bruce Schoenfeld: Althea Gibson
Gegen alle Widerstände. Die Geschichte einer vergessenen Heldin

Althea Gibson
verfasst am 03.07.2024 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Schoenfeld, Bruce
Genre:
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Nachdem von 1. – 14. Juli 2024 nicht nur der Fußball in Deutschland, sondern auch die kleine Filzkugel in Wimbledon über den Rasen flitzt, darf ich mit dieser Biografie eine fast vergessene Persönlichkeit wieder ins Gedächtnis rufen: Althea Gibson (1927-2003). Sie ist die erste schwarze Tennisspielerin, die das Turnier in Wimbledon gewonnen hat.

Bruce Schoenfeld setzt mit dieser Biografie dieser beinahe Vergessenen ein Denkmal. Die aus ärmsten Verhältnissen stammende Amerikanerin ist mehr oder weniger Autodidaktin beim Erlernen der Grundbegriffe im Tennis. Sie erlebt Diskriminierung, Ausgrenzung aufgrund ihrer Hautfarbe.

Dann lernt sie bei einem der zahlreichen Turniere die Engländerin Angela Buxton (1934-2020) kennen, die ebenso eine Außenseiterin ist, allerdings mit anderen Voraussetzungen. Denn Buxton ist reich und weiß. Allerdings wird sie von der Tenniswelt ebenfalls gemieden, denn ihre Eltern sind Juden, Nachfahren russischer Emigranten.

Althea und Angela könnten unterschiedlicher nicht sein, dennoch kämpfen beide um Anerkennung.

Beide Frauen kämpfen gegen Vorurteile und fechten erbitterte Tennisduelle gegeneinander aus, bis sie sich zusammen- schließen und die Sensation schaffen: Sieg beim Damen-Doppel in Wimbledon 1956. Bis zum Ende ihrer Karriere wird Althea Gibson elf Grand-Slam Titel holen.

Meine Meinung:

Autor Bruce Schoenfeld setzt Althea Gibson mit dieser Biografie, deren Titel im Original „The Match: Althea Gibson & Angela Buxton: How Two Outsiders-One Black, the Other Jewish-Forged a Friendship and Made a Sports History“ heißt, ein Denkmal.

Fesselnd schildert er den Werdegang von Althea Gibson, der im Leben wenig geschenkt wird, die mit Anfeindungen und Rassismus, vor allem in ihrer Heimat Amerika, „dem Land, in dem angeblich alles möglich ist“, leben muss.

Einzelne Passagen, die die zahlreichen Turniere wiedergeben, könnten für manche Leser, die mit Tennis wenig am Hut haben, zu ausführlich beschrieben, erscheinen. Doch der lebendige Schreibstil macht diesen Ausflug in die trockene Zählweise beim Tennis wieder wett.

Besonders interessant ist der Vergleich zwischen den so unterschiedlichen Frauen, die dennoch viel gemeinsam haben. Wenn es heute selbstverständlich ist, dass sich niemand mehr über farbige Tennisspielerinnen wie die Williams-Schwestern aufregt, so ist das Althea Gibsons Verdienst.

Fazit:

Eine fesselnd erzählte Geschichte zweier Frauen, die nicht zuließen, dass Intoleranz, Rassismus und Engstirnigkeit über sie triumphierten. Und ein Denkmal für die einst berühmteste Tennisspielerin der Welt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne.




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