Buchbesprechung/Rezension:

Agatha Christie: Der Mann im braunen Anzug

Der Mann im braunen Anzug
verfasst am 19.08.2024 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Christie, Agatha
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
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[Gesamt: 1 Durchschnitt: 5]

Der erst vierte Krimi von Agatha Christie aus dem Jahr 1924 mit einer jungen „Heldin“ in der Hauptrolle, die so etwas wie die jugendliche Vorläuferin von Miss Marple sein könnte (die erst sechs Jahre später erstmals auftrat)

Anne Beddingfeld ist abenteuerlustig, möchte etwas in der Welt erleben, doch eine Sache steht ihr dabei im Weg: nach dem überraschenden Tod ihres Vaters ist sie mittellos, denn ihr Vater sorgte sich mehr um seine archäologischen Studien als darum, Geld zu verdienen.

Was Anne aber beherrscht, das ist andere für sich einzunehmen und äußerst bestimmt das zu erreichen, was sie sich einmal vorgenommen hat. So erhält sie eine Einladung nach London, dort für einige Zeit beim Anwalt ihres Vaters zu wohnen, womit der erste Schritt in die weite Welt getan ist.

Durch Zufall wird Anne Zeugin eines Unfalles in der U-Bahn, bei dem sie ein Verbrechen zu erkennen glaubt. Doch mit ihren Hinweisen stößt sie bei Scotland Yard auf taube Ohren. Das ändert sich auch nicht, als Anne einen Bericht über den Mord in einem Landhaus liest, der doch ganz offensichtlich mit dem Geschehen in der U-Bahn zusammenhängt (so viel sei verraten: Den Beweis dazu hat sie noch in der U-Bahn gefunden).

Es bleibt ihr nichts anderes übrig, als selbst die Initiative zu ergreifen. Eine Spur weist auf ein Schiff, das schon wenige Tage später nach Südafrika ablegen wird. Anne investiert ihre gesamte Barschaft, um sich ein Ticket erster Klasse zu kaufen und kann außerdem einen Verleger davon überzeugen, sie zu engagieren, wenn sie auf der Reise eine wirklich gute Story für dessen Zeitung recherchieren kann.

Das Schiff legt kaum ab und schon, man hat es erwartet, kommt es an Bord zu überaus turbulenten Ereignissen. Zudem sind einige sehr seltsame Gestalten mit an Bord, die anscheinend eines gemeinsam haben: sie haben mit dem geheimnisvollen „Oberst“ zu tun, einem Obergauner (eine abgemilderte Form eines typischen James Bond Bösewichtes), der sich ausgesprochen ungern in seine Geschäfte pfuschen lässt. Wer das dennoch versucht, kann es mit dem Leben bezahlen.

Gefahr droht auch für Anne Beddingfield, doch es gibt einen Helfer, der immer dann auftaucht, wenn es für sie kritisch wird.

Eine amüsante und sehr schwungvolle Geschichte, die Agatha Christie in einer Art Reportagestil erzählt. Was man dabei auch wirklich gut mitbekommt, das ist das weltgewandte Auftreten der Engländer, die sich damals noch durchaus als Vertreter einer der führenden Nationen der Welt betrachten konnten. Und das verpflichtet natürlich.

So liest man einen durchaus spannenden Krimi, der oftmals mit Augenzwinkern das Verhalten der Engländerinnen und Engländer betrachtet.

Ein ganz wunderbarer und leichter Lesestoff für den Sommer!




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