Buchbesprechung/Rezension:

Hermann Bauer: Wiener Melange
Wiener Kaffeehauskrimi (17)

Wiener Melange
verfasst am 15.08.2024 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Bauer, Hermann
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Ein richtiger Vorstadt-Krimi aus Floridsdorf, aus jener Gegend des 21. Bezirks in Wien, die noch von den Alteingesessenen bewohnt wird.

Einer dieser Alteingesessen ist ganz sicher der Herr Leopold, der als Oberkellner im Kaffeehaus Heller residiert. Dabei ist aber gar nicht so eindeutig klar, ob Leopold mehr Oberkellern oder mehr Privatdetektiv ist. Denn wenn er sich nicht gerade auf die Spur eines Verbrechens machen kann, dann ist Leopold, alle können ein Lied davon singen, meist übel gelaunt.

Übel gelaunt ist er gerade auch, weil im Kaffeehaus ein Speeddating für Senioren stattfinden soll. Das schafft doch nur Unruhe in der gewohnten Atmosphäre und irgendwas wird sicher schieflaufen. Er versteht nicht, wie seine Chefin so einem Unfug überhaupt zustimmen konnte.

Wie recht Leopold doch mit seiner Ahnung hat!

Zuerst klappt die Organisation durch die gschaftige Redakteurin eines Bezirksblattes überhaupt nicht und viel mehr Leute als geplant trudeln ein. Damit kommt das so schön ausgewogenen Verhältnis von Frau und Mann gehörig durcheinander. Dann kommt es gleich zu Beginn zu einer lautstarken Auseinandersetzung und schließlich ist der Rest des Lokals mit Leuten überfüllt, die einfach nur zuschauen wollen, was bei einem solchen Speeddating passiert.

Nun, es passiert ein Mord. Nicht direkt im Lokal, aber am selben Abend und das Opfer ist eine der Teilnehmerinnen. Der Kreis der Verdächtigen rekrutiert sich, Leopold weiß das bald, aus einigen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Weil man sich auf die Polizei nicht verlassen kann (die erwischen entweder niemanden oder den falschen), nimmt sich Leopold der Angelegenheit an und teilt sogleich, wie gewöhnlich, Familie und Bekannte für gewöhnliche und ungewöhnliche Hilfsdienste in seiner Ermittlung ein.

Schön langsam werden dabei Verbindungen sichtbar, die von den Betroffenen abgestritten oder schlicht verschwiegen worden waren.

Ein gemächlicher Krimi

Es herrscht nach 17 Romanen der Reihe schon eine gewisse Routine, jedenfalls habe ich bald diesen Eindruck. Um Krimis über neue Fälle zu schreiben, muss Autor Hermann Bauer mit seiner Handlung schon recht verschlungene Pfade schriftstellerisch entlangwandern, was hie und da zu überraschenden Wendungen führt, die sich zuvor nicht abzeichneten.

Man darf sich keinen prickelnd spannenden Krimi erwarten, keine völlig neuen und überschäumenden Krimi-Ideen, aber man liest eine wirklich gemütliche und sympathische Story über das, was sich in einem Kaffeehaus so zutragen kann.

Am Ende fand ich die sehr gelungene Sammlung an unterschiedlichen Menschentypen wirklich ausgesprochen witzig und damit kommt bei Lesen tatsächlich ein bisserl Vorstadt-Feeling auf.

PS: Mehlspeis & Melange – das Buchcover lässt einem das Wasser im Mund zusammenlaufen :-)




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