Buchbesprechung/Rezension:

Beate Maxian: Tödliche Marillenzeit

Tödliche Marillenzeit
verfasst am 18.09.2024 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Maxian, Beate
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
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[Gesamt: 1 Durchschnitt: 5]

Zuletzt ein Weinbauer, jetzt eine Marillenbäuerin: in der Wachau lebt es sich ganz und gar nicht so sicher, wie es die schöne Gegend verspricht. Schon wieder wird jemand ermordet und wieder ist die ehemalige Kriminalkommissarin Lou Conrad in die Ermittlungen involviert.

Als Marta Brucker nicht wie zugesagt mit einer neuen Lieferung Marillen in Lous Feinkostgeschäft erscheint, macht sich Lou auf den Weg, um nachzusehen, ob etwas passiert ist. Sie findet Marta inmitten ihrer Marillenbäume, tot, ganz offensichtlich erschlagen. Wer sollte der allseits beliebten Marta so etwas antun? Hat es etwas damit zu tun, dass in den Tagen zuvor mehrmals die Marillen von mehreren Bäumen von Unbekannten gestohlen würden? Hat Marta die Täter überrascht?

Der Mord in ihrer unmittelbaren Umgebung motiviert in Lou und ihre Freundinnen dazu, aktiv zu werden. Die Polizei mag ihre Ermittlungen ruhig anstellen, aber Lou, Hedwig und Sigrid beschließen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Schließlich kennen sie sich besser im Ort und der Umgebung und bei den Menschen aus, als die Kriminalpolizei.

Auch wenn ihre ehemalige Vorgesetzte  keine rechte Freude daran hat, dass Lou sich schon wieder in die Arbeit der Polizei einmischt, ist sie insgeheim doch froh; denn auf diese Weise spart die Polizei Zeit und wer weiß, ob die offizielle Behörde überhaupt genauso viel in Erfahrung bringen könnte, wie die inoffiziellen Detektivinnen. Immer an Lous Seite sind der Berner Sennenhund Michelin und Fabio, der Sternekoch, mit dem Lou, sehr zum Unverständnis ihrer Eltern und ihrer Freundinnen, nicht immer keine feste Beziehung hat. Aber wer weiß, vielleicht ändert sich daran ja bald etwas?

Wer aber soll Marta umgebracht haben? Einheimische scheiden wohl aus, den sie war allseits beliebt. Glaubt man jedenfalls, bis Lou dann doch ein paar Leute findet, die auf die Tote so gar nicht gut zu sprechen waren. Aber wegen ein paar Unstimmigkeiten gleich ein Mord, ist es da nicht wahrscheinlicher, dass jemand von außerhalb … ?

Im Schlepptau von Lou und Fabio lernt man als Leserin/Leser wieder ein Stück der Wachau kennen, diesmal zur Zeit der Marillenernte. In der, als Österreicher weiß man das, bekommt man vor lauter Touristen kaum einen Fuß auf den Boden bzw. findet selten Platz auf den Parkplätzen. Marillen in jeglicher festen oder flüssigen Form sind jetzt gefragt, weshalb die nach Martas Tod unweigerlich entstehende Knappheit für ein wenig Unruhe sorgt.

Ein Krimi, den man überaus entspannt konsumieren kann. Zwischen ein bisserl Sightseeing und kulinarischen Schmankerln wird man sich in der Gesellschaft von Lou, Fabio, Michelin, Freunden und Familie bald überaus wohlfühlen.

Dass es zu Beginn einen Mord gab, stört die Lese-Idylle kaum, weil man ja weiß, dass so etwas dazu gehört, wenn „Kriminalroman“ auf dem Cover steht. Beate Maxian geht aber sehr fürsorglich mit den Nerven ihrer Leserschaft um, weshalb das Prädikat „Wohlfühl-Krimi“ für diesen Roman überaus passend ist (wenn nicht hier, wo dann?).

Dabei muss man auf Spannung auch nicht verzichten, denn zum Ende zu erhöht sich das Tempo, wenn sich zuerst herausstellt, worum es bei dem Mord (ist zu viel verraten, wenn es noch ein zweiter folgt?) tatsächlich geht und wer dahinter steckt.

Im Anhang des Buches dann einige Marillenrezepte. Vor allem die mehrfach servierten Marillenknödel (hmmmm) beschäftigen mich schon beim Lesen sehr. :-)

Es ist schon bemerkenswert, dass Beate Maxian es schafft, jedes Jahr zwei Krimis zu veröffentlichen, die dazu noch allesamt sehr gut lesbar, originell und immer empfehlenswert sind. Sehr Empfehlenswert, so wie eben auch „Tödliche Marillenzeit“.




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