Charlotte Inden: Im Warten sind wir wundervoll
Autorin/Autor: Inden, Charlotte
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Britta
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Im Dezember 1948 landet die 21-jährige Luise Adler am Flughafen in New York. Sie ist eine von vielen War Brides, die sich dort mit ihren amerikanischen Verlobten oder Ehemännern treffen, um ein neues Leben in Amerika zu beginnen. Doch ihre Liebe, Staff Sergeant Joseph Hunter, erscheint nicht.
„Die Damen wollten in den Vereinigten Staaten von Amerika ein neues Leben beginnen, weit weg von den Nachkriegswirren ihrer Heimat. Eigentlich war das Einwanderungsgesetz bedauerlich unnachgiebig. Liebe war darin nicht vorgesehen. Aber besondere Zeiten erforderten besondere Maßnahmen. Und waren die Mitglieder der US-Streitkräfte nicht sämtlich Helden? Musste man ihnen da nicht entgegenkommen? Also machte der Kongress es möglich und entwarf eine Ausnahmeregelung. Den War Brides Act. Er erlaubte für einen kurzen Zeitraum die Einreise der Angetrauten und Verlobten. Sie kamen in Scharen.“
Rosie Stewards, eine Mitarbeiterin der Airline, die die Ankunft der Frauen beobachtet, nimmt sich Luise an. Auch die Medien werden auf die Geschichte aufmerksam und berichten in Zeitungen über ihr Schicksal. Sollte Luises Zukünftiger nicht auftauchen, muss sie wieder nach Deutschland zurückkehren. Wegen der vielen Zeitungsartikel und ihrem attraktiven Erscheinungsbild wird sie schnell zur Berühmtheit und erhält schließlich eine Vielzahl von Heiratsanträgen. Wird sie einen anderen wählen oder doch Jo Hunter wiederfinden?
In einem parallelen Erzählstrang wird die Geschichte von Luises Enkelin Elfie erzählt, die sich 70 Jahre später ebenfalls auf den Weg nach New York zu ihrem Verlobten macht. Im Flugzeug beginnt sie ihrem Sitznachbarn, dem Journalisten Stephen, die Lebensgeschichte ihrer Oma Luise zu erzählen. Am Flughafen erscheint auch ihr Verlobter nicht und Stephen kümmert sich um sie.
So wird in mehreren Handlungssträngen die Lebens- und Liebesgeschichte sowohl von Luise als auch von Elfie Adler erzählt. Die Hauptfigur ist dabei Luise. Eine selbstbewusste Frau, die gewillt ist, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und dafür schon mal so einiges auf sich nimmt. Diese Passagen im Buch haben mir am besten gefallen.
Mein Fazit:
Das Cover und der Titel haben mich wirklich angesprochen, der Inhalt des Buches leider weniger. Die ersten dreißig Seiten waren mühevoll zu lesen, danach wurde es besser. Leider wurde ich mit dem Schreibstil der Autorin nicht warm. Die teilweise extrem kurzen Sätze empfand ich als zu abgehackt. Der gesamte Aufbau der Geschichte stellte sich für mich vor allem am Anfang als großes Durcheinander dar.
„Es kommt der Punkt, an dem sie schlafen muss.
Sie so furchtbar müde ist.
Die Lider fallen ihr schon zu.
Sie versucht, es ihm zu erklären.
Aber er winkt ab.
Natürlich ist sie müde.
Er ist es auch.“
Die Erzählung wechselt nicht nur in der Zeit, sondern auch zwischen den Figuren hin und her. Am liebsten hätte ich nur vom Leben von Luise gelesen. Elfie wurde mir einfach das ganze Buch hinweg nicht sympathisch. Sie war mir, so wie Rosie auch, einfach zu naiv. Ihre Passagen lasen sich für mich wie eine „Schmonzette“.
Im Laufe des Buches habe ich mich mit dem Schreibstil der Autorin arrangiert, wirklich begeistern konnte sie mich damit aber bis zum Schluss nicht.
Obwohl mich das Thema “War Brides” interessiert und ich historische Romane in der Regel sehr gerne lese, kann ich diesem Buch leider keine volle Punktzahl geben.
Zum Glück sind Geschmäcker verschieden und anderen LeserInnen gefällt das Buch womöglich besser.
Zusammengefasst ein für mich zu unstrukturierter, im Erzählfluss etwas konfuser, mühselig zu lesender historischer Frauenroman.