Buchbesprechung/Rezension:

Stephan R. Meier: Toxic
Jede Sekunde zählt

Toxic
verfasst am 13.10.2024 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Meier, Stephan R.
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

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In Davos steht die Eröffnung des Weltwirtschaftsforums kurz bevor. Merry, die 34-jährige Hauptfigur dieses Thrillers, ist als BND-Mitarbeiterin dort im Einsatz. Sie ist eine brillante deutsche Spezialagentin und wirkt als Person unglaublich taff, intelligent und kampferprobt. Als sie auf Ungereimtheiten stößt, beginnt ihr eigenes Bauchgefühl Alarm zu schlagen. Sie vermutet einen großen Anschlag auf die Zivilbevölkerung, den es unbedingt zu verhindern gilt. Dabei ist sie fast auf sich allein gestellt und muss sich auch noch mit ihrem Widersacher Boris auseinandersetzen.

Boris ist die zweite Hauptfigur. Er ist Anfang 50, stammt aus Ostsibirien und gilt als einer der besten Auftragsmörder. Sein Bruder Arkida zählt zu den mächtigsten Oligarchen Russlands und kann als größter Waffenhändler der Welt auf ein internationales Firmengeflecht zurückgreifen. Diese Eigenschaften machen ihn unverzichtbar für die Kremlführung.

In einer Nebenrolle findet sich noch der sympathische, ältere irische DCI Jeremy O’Killirch. Bei ihm hatte ich immer ein wenig das Bild von „Columbo“ vor meinem geistigen Auge.

Die Spannung steigert sich während des Lesens immer weiter und man hofft bis zum Schluss, dass es Merry rechtzeitig gelingt, den Tod von Millionen von Menschen zu verhindern.

Mein Fazit:

Wer spannungsgeladene Unterhaltung sucht, findet sie in diesem Roman. Und das schon auf den ersten Seiten. Man hat echt das Gefühl, einen Blick in Geheimdienst-Insiderwissen werfen zu können. Und dabei wirkt das alles richtig real.

„Die Lage auf der Welt wurde immer verzweifelter. So, wie es sich schon seit Jahren abgezeichnet hatte. Nur das Tempo nahm zu. Putin war durchgedreht und träumte als eingebunkerter Kriegstreiber von einem Sowjetreich 2.0. China lauerte lächelnd auf die Chance, sich durch schiere wirtschaftliche Größe endgültig die Welt untertan zu machen und schielte eifersüchtig nach den billigen Energieressourcen östlich des Urans, die ihm von einem bankrotten Russland in den Schoß fallen könnten. Die NATO war im Kern amerikanisch und hatte sich zur gefürchteten Kampfkraft der Welt aufgeschwungen. Sie schob die hilflosen europäischen Demokratien vor sich her. Autokraten, Diktatoren, totalitäre Systeme – an allen Ecken des Planeten auf dem Vormarsch.“

Der Autor versteht sein Handwerk und weiß sich sprachlich auszudrücken. Sein Schreibstil, die Spannungsbögen und die Beschreibungen bescheren einem den ein oder anderen Nervenkitzel. Dem aufregendem Lesevergnügen steht somit nichts im Weg.

Der Roman spielt an vielen unterschiedlichen Schauplätzen, wie beispielsweise Israel, Russland, Irland, Schweiz, England und Deutschland. Dennoch behält man als Leser immer den Überblick, da der Text gut strukturiert ist.

Für mich las sich das Buch wie ein Fortsetzungsroman und er endete auch so, als könnten noch weitere Bände folgen. Meine Erwartung, vorangegangene Bände oder einen Hinweis auf einen Nachfolgeroman zu finden, wurde aber nicht erfüllt.

Auf welch perfide Art und Weise man einen Menschen quälen kann, erfuhr ich leider auch in diesem Buch, was ich im Detail aber gar nicht so genau wissen wollte. Deshalb kann ich auch nicht die volle Punktzahl geben, da aufgrund der Brutalität das Lesen für mich kein purer Lesegenuss war und Wegschauen funktioniert beim Lesen leider schlecht.

Zusammengefasst ein Thriller für starke Nerven, der einem den Eindruck vermittelt, hinter die Kulissen unserer global vernetzten Welt blicken zu können.




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