Felix Jácob (Hrsg.): O du schreckliche
Ein garstiger Weihnachtskanon
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
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„Läääst Krismääs ….„
Ja, so schrecklich kann Weihnachten sein – wobei ich den Weihnachtssong von WHAM gar nicht so schlecht finde :-).
Weil wir alle aber den ganz normalen Schrecken vor Weihnachten anhand von Dauerberieselung im Radio, Weihnachtsdekoration und Lebkuchenstapel in den Geschäften schon ab Ende August und alljährliche Suche nach endlich einmal einem originellen Geschenk kennen, lassen sich Schriftsteller, weil es ihr Job ist, die wirklich schrecklichen Begebenheiten einfallen.
Rund ums stille Fest lassen sich ganz vortrefflich alle die Ereignisse und Umstände und Gemeinheiten und Hoppalas ausdenken, mit denen man jede Feier zum Scheitern bringen kann.
An dem „garstigen“ Treiben im Buch sind unter anderem beteiligt: T. C. Boyle, Martin Suter, Daniel Glattauer, Joachim Ringelnatz, Robert Benchley, Jan Weiler, John Updike, Hans Fallada uvm.
Ob es die ungeliebten Verwandten sind, der bis an die Schmerzgrenze gehende Wettlauf um das teuerste Geschenk, oder es sich um den im letzten Moment besorgten Christbaum handelt. Ob es die das ganze Jahr über erfolgreich vermiedenen Familientreffen sind, um die man jetzt nicht herumkommt oder der nostalgische Blick zurück auf Zeiten, zu denen Weihnachten noch Weihnachten war (beispielsweise die Erinnerung an damals, als es noch Schnee gab). Oder der Auftritt eines Onkels (wahlweise Opas, Vaters, etc.) als mehr schlecht als recht verkleideter Weihnachtsmann.
Bei Lesen vieler/einiger der Geschichten könnte man sich selbst (oder eigene Erfahrungen) wiederfinden und eigene Erinnerungen ausgraben.
Wichtig dabei ist, so meine Empfehlung: Wer dieses Büchlein liest, darf sich nur nicht das Weihnachtsfest vermiesen lassen; denn Weihnachten 2024 wird sicher ganz toll, harmonisch und unvergesslich! Wenn es dann besonders gemütlich ist, könnte man ja eine dieser Geschichten vorlesen … ?