Buchbesprechung/Rezension:

Miriam Georg: Im Nordlicht
Die Nordwind-Saga (2)

Im Nordlicht
verfasst am 08.11.2024 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Georg, Miriam
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
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[Gesamt: 1 Durchschnitt: 3]

“Im Nordlicht” ist der zweite Band der Nordwind-Saga.

Alice ist nun unter dem Namen Christina als Dienstmädchen in der Reeven Villa untergekommen. Es geht ihr gar nicht gut. Nicht zu wissen, wo sich ihre kleine Tochter Rosa aufhält, quält sie enorm. Die Scheidung von ihrem gewalttätigen Ehemann Horst ist immer noch in der Schwebe. Das Gerichtsverfahren läuft und sie sorgt sich um das Sorgerecht für ihre Tochter. Die Gefühle, die sie für John, den zweitältesten Sohn der Familie Reeves, entwickelt hat, zermürben sie.

John Reeves hat sein Mandat bezüglich des Scheidungsprozesses von Alice an seinen Freund und Anwalt Gregorio abgetreten. Allerdings beunruhigt es ihn, dass er darauf jetzt keinen Einfluss mehr hat.

Auch John ist unglücklich. Seiner Familie geht es schlecht und die Gefühle für Alice belasten ihn. Die Hochzeit mit seiner Verlobten Evelyn steht kurz bevor. Sein Vater hat sich aufgrund seiner Lepraerkrankung an einen unbekannten Ort in Deutschland zurückgezogen. Johns Mutter Gesa vermisst ihren Ehemann und leidet unter den Streitigkeiten zwischen ihren Söhnen.
Der ältere Bruder Julius kämpft mit inneren Dämonen und einer unglücklichen Ehe. Dabei sucht er Zuflucht im Alkohol.

In weiteren Handlungssträngen wird der Werdegang von Sala, dem ehemaligen Dienstmädchen des Hauses, erzählt, die aufgrund von Übergriffen des ältesten Sohnes gekündigt wurde. Sala kann sich nur mehr für kurze Zeit ein Zimmer in einem Logierhaus leisten, dann ist ihr Geld aufgebraucht. Auf eine weitere Anstellung als Dienstmädchen kann sie nicht hoffen, nachdem ihre letzte Dienstherrin Gesa vernichtende Worte in ihr Dienstbuch geschrieben hat.

So steht zu Beginn des Buches wirklich alles auf Drama und Unglück und das bleibt auch fast bis zum Schluss so.

Mein Fazit:

Trotz anfänglicher Leseunlust begann ich mit dem Lesen des Buches. Schon nach den ersten Seiten war ich gefesselt und der Frust verschwunden. Auch Band zwei las sich sehr gut an und die Lebens- und Leidensgeschichten der Figuren des Buches haben mich zu Beginn total in ihren Bann gezogen. Im Laufe der Zeit wurde mir das Drama doch etwas zu viel und der Lesegenuss nahm ab. Dabei kam mir immer mal wieder der Gedanke: „Jetzt wird es aber kitschig oder zu viel an Emotion“.
So fiel mein Lesegenuss dann doch etwas durchwachsen aus und immer mal wieder legte ich das Buch zur Seite. Der historische Background aber hat mich wieder ausreichend interessiert, um weiterzulesen.

Die Autorin schreibt, wie im vorherigen Band auch, in einem sehr flüssigen Stil. Die historischen Begebenheiten sind meiner Meinung nach alle sehr stimmig und wirklich gewissenhaft recherchiert. Am Ende des Buches erklärt die Autorin, dass sie auch in diesem Band viel von realen Persönlichkeiten und Schicksalen in ihre fiktive Geschichte hat einfließen lassen.

Diesmal wird die gesamte Vergangenheit und alles rund um Alice aufgeklärt. Trotzdem endet der Roman etwas abrupt. Ich denke, es könnte eine Fortsetzung geben, wobei ich dazu von der Autorin noch keinen wirklichen Hinweis gefunden habe.

Zusammengefasst fühlte ich mich nett unterhalten und der gut recherchierte historische Hintergrund hat den Roman definitiv aufgewertet.

1. Band „Im Nordwind“
2. Band „Im Nordlicht“




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