Ken Follett, Didier Alcante: Die Säulen der Erde (1) - Der Traum von einer Kathedrale
Autorin/Autor: Follett, Ken
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
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Kaum zu glauben, dass Ken Folletts Roman „Die Säulen der Erde“ vor nunmehr schon rund 35 Jahren erschien. Ein weltweiter Bestseller und für mich ist das immer noch einer der besten historischen Romane.
Diese lange Zeitspanne bringt es aber mit sich, dass ich mich an die meisten Details aus dem Buch nicht mehr erinnern kann (die Verfilmung habe ich mir nicht angesehen). An den Baumeister Tom Bilder, an den Prior Phillip und an den Bau der Kathedrale in Kingsbridge kann ich mich erinnern, aber wie sich die Geschichte selbst entwickelte … ?
Da kommt die Umsetzung als Graphic Novel genau richtig: die Eckpunkte der Story finden sich darin, es ist so etwas wie eine optische Zusammenfassung des ganzen Romanes. Weil das Original mehr als 1.300 Seiten umfasst, lässt sich das nicht in einem Band im üblichen Umfang einer Graphic Novel darstellen, die Geschichte wird auf mehrere Bände aufgeteilt.
Jetzt ist der erste Band der Reihe erschienen, der mich in Stil und Atmosphäre sofort ins 12. Jahrhundert katapultiert. Denn die Darstellung ist wirklich sehr gut gelungen: die dunklen Jahre in England, als die einfachen Menschen sich kaum gegen den Adel oder den Klerus behaupten konnten, werde beinahe lebendig.
Der erste Band beginnt mit der Hinrichtung eines Mannes vor den Augen einer aufgepeitschten Menge. Er wird gehenkt, weil man ihm vorwirft, Eigentum der Kirche gestohlen zu haben – ob er überhaupt etwas gestohlen hat, das erfährt man nicht. Seine Frau stürmt auf den Richtplatz und verflucht diejenigen, die für den Tod ihres Mannes verantwortlich sind. Der Name der Frau ist Ellen und ihr wird man im Lauf der Handlung wieder begegnen. Der erste Band endet, als Tom Builder erneut auf der Suche nach einer Arbeit ist, mit der er seine Familie ernähren kann. Zu viert machen sie sich auf nach Kingsbridge in der Hoffnung, dass Tom dort an der Kathedrale endlich eine Aufgabe findet. Denn eine Kathedrale zu bauen, das war immer schon sein großer Traum.
Eine solche Graphic Novel als Ergänzung zum Roman zu lesen verstärkt auf jeden Fall den Eindruck. Was man sich beim Lesen des Originales selbst an Bildern vorstellte, bekommt jetzt gewissermaßen Farbe.
Ein wirklich sehr gut gelungene Adaption des Textes, mit einer sehr übersichtlichen Kurzfassung der Handlung. So gut gelungen, dass ich mir den zweiten Teil, der im Frühjahr 2025 erscheinen soll, auf jeden Fall zulegen werde.