Klaus-Peter Wolf: Der Weihnachtsmannkiller
Ein Winter-Krimi aus Ostfriesland
Autorin/Autor: Wolf, Klaus-Peter
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Gertie
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Schwarzhumoriger Ostfrieslandkrimi
Nachdem in den letzten acht Jahren insgesamt zwölf, als Weihnachtsmänner verkleidete, Männer verschwunden oder tot aufgefunden worden sind, schwört Kriminalhauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen, von ihrem Team meistens nur AKK genannt, ihre Mitarbeiter darauf ein, die Weihnachtsmänner, die allerorts kleine Geschenke verteilen, in der aktuellen Vorweihnachtszeit im Auge zu behalten. Eben ist wieder einer vermisst gemeldet worden und ein Drohbrief taucht auf. Während AKK die Sache ernst nimmt, kann die Polizeidirektorin Elisabeth Schwarz einer Soko Weihnachtsmann-Killer so gar nichts abgewinnen, obwohl Klaasen die Faktenlage gut aufbereitet auf den Tisch legt.
Trotzdem lässt AKK ihren Mann KHK Frank Weller und Kollegen KHK Rupert in die Rolle des Weihnachtsmannes schlüpfen. Wir Leser dürfen inzwischen in den Kopf des Täters sowie in dessen Tiefkühltruhe schauen, in der neben Dutzenden Packungen von Fischstäbchen auch tiefgekühlte Weihnachtsmänner gelagert werden. Daher sind wir Leser den Ermittlern immer einen kleinen Schritt voraus.
Auch einen eigenen, sehr speziellen Adventkalender hat sich der Mörder gebastelt. Noch sind nicht alle Türchen besiedelt.
Ich gestehe, ich kann die Vorweihnachtszeit mit Glühwein, Weihnachtsmann (!) und lautstarkes Weihnachtsliedergedudel (auch wenn Last Christmas von Wham 2024 seinen 40. Geburtstag feiert) überhaupt nicht leiden, weil die angeblich stillste Zeit des Jahres und das friedliche Fest im Kreis der Familie bei uns zu Hause alles andere als friedlich war. Allerdings geht mein Kindheitstrauma nicht so weit, dass ich Weihnachtsmänner ermorden würde. Einen Kurzkrimi, bei dem Weihnachtsmänner den Tod finden, habe ich allerdings selbst auch schon geschrieben, wobei es dabei um die Vorherrschaft Weihnachtsmann versus Christkind geht.
Wir Serienjunkies, die schon einige oder alle Teile der AKK-Krimis bzw. die Undercovermissionen von Rupert kennen, wissen um die Stärken, Schwächen und Macken der Teammitglieder bestens Bescheid. So sind die außerehelichen Affären Ruperts Legion. Mit seinen derben, oft unpassenden Sprüchen, die noch dazu verstümmelte Zitate sind, sowie seinem Alkoholkonsum und seinem Faible für Currywurst fällt er immer wieder aus dem Rahmen. Auch diesmal verpasst er den eigentlichen Showdown, weil er sich mit Schnaps zugedröhnt hat und verschläft.
Schmunzeln musste ich, wie der Täter die Weihnachtsmänner im Ort dazu bringt, sich lächerlich zu machen, indem sie sich bis auf die Unterwäsche ausziehen, das Kostüm verbrennen, sich dabei filmen und anschließend das Video von sich im Internet zu posten.
Für alle jene, die keine Lust auf Weihnachtskitsch haben, ist dieser Krimi genau richtig.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem Krimi, der mich sehr gut unterhalten hat, 5 Sterne.