Sabine Schmidt: Das kleine Nähcafé am Fluss
Autorin/Autor: Schmidt, Sabine
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Britta
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Maura Siebenstern ist Geschäftsfrau durch und durch und tritt auch so auf. Sie ist 38 Jahre alt, lebt in Köln und ist bei „Halm & Nadel“ beschäftigt. Ihr Chef Tex de Hoog stellt ihr einen Chefredakteurinnenposten in Aussicht, wenn sie es schafft, innerhalb von sechs Monaten die Redaktion von „Halm & Nadel“ für das amerikanische Pendant in Portland, Oregon aufzubauen.
Als sie durch einen Anruf erfährt, dass ihre Tante Hettie gestorben ist, sieht sie sich gezwungen, ihre Pläne zu ändern und beschließt, in ihre alte Heimat nach Rockenbrook zu reisen. Maura hat Rockenbrook vor langer Zeit abrupt verlassen und ist seitdem nie mehr zurückgekehrt. Zu schmerzhaft waren die Erfahrungen, die sie damals machen musste. Seit Maura mit sechs Jahren zur Waise wurde, wurde sie von ihre Tante Hettie großgezogen.
„Dass Tante Hettie sie zu ihrer Erbin bestimmt hatte, erstaunte Maura. Ihre Tante wusste besser als jeder andere, wie sehr Maura Rockenbrook hasste. Andererseits: Es gab niemand, der sich sonst um Tante Hetties Belange hätte kümmern können. Das Nachlassgericht werde sich in den nächsten Tagen bei ihr melden, hatte die Anwältin noch schnell sagen können, bevor Maura aufgelegt hatte.“
Tante Hetties Haus, in dem sie auch einen Nähladen betrieb, liegt sehr idyllisch an einem See. Maura ist festen Willens, die Angelegenheit ihres Erbes schnell zu regeln und das Haus zum Verkauf anzubieten. Ihre Pläne werden allerdings nach und nach über den Haufen geworfen und so kommt es am Ende dann doch ganz anders.
Im Laufe der Handlung erfährt man in Rückblenden mehr über Maura und ihre Lebensgeschichte. Für den Großteil des Buches ist dann Rockenbrook der Schauplatz, wo Maura auf angenehme und weniger angenehme Bewohner trifft. Das Ende des Buches kam für mich doch etwas abrupt.
Mein Fazit:
Mir hat der detailverliebte Schreibstil der Autorin gut gefallen. So hat sich der Roman gut angelesen. Leider fehlte es mir dann im Laufe der Geschichte an Tiefe, die Handlung empfand ich stellenweise als zu unrealistisch und überzeichnet. Auch wird so manches Klischee bedient. Zwischenmenschliche Beziehungen haben sich gefühlt wie im Schnelldurchlauf ergeben. Am meisten störte es mich allerdings, wie die Autorin versuchte, die Gefühle, die Maura für Marten entwickelte, zu beschreiben:
„Ihre Blicke begegneten sich, er nickte ihr zu und lächelte schief, und Maura hatte plötzlich das Gefühl, als würden in ihrem Inneren zwei Feuersteine aneinanderschlagen. Schnell senkte sie den Blick.“
Zusammengefasst handelt es sich um einen Frauenroman, der für Unterhaltung sorgt und sicher der ein oder anderen weiblichen Leserin gut gefallen wird.