Javier Cercas : Die Vision und der Weg
Autorin/Autor: Cercas, Javier
Genre:
Buchbesprechung verfasst von: Andreas
Während es gerade jetzt wichtig wäre, Europa als Gegengewicht zu den undemokratischen und totalitären Machtzentren auf der Welt zu stärken, gelingt es den Populisten und Demagogen von rechts immer mehr, die Meinung der Bevölkerung mit Krawall und Unwahrheiten in genau die Gegenrichtung zu manipulieren und zu verbiegen.
China ist ein Überwachungsstaat, Russland ist eine Diktatur und in den USA sitzt mit den Republikanern eine rechtsextreme Partei (auch ganz ohne Trump), die die Demokratie systematisch untergräbt an den Schaltstellen der Macht.
Kann, soll, muss unter diesen Bedingungen nicht Europa die Region sein, in der die Demokratie lebendig bleibt?
Anstatt zu verstehen, dass das Europa des Wohlstandes und des Friedens wegen der Europäischen Union entstanden ist, wählen viel zu viele Menschen Parteien der extremen Ränder. Extremisten, die es nicht darauf abgesehen haben, die EU zu verbessern, sondern sie zu zerstören.
Gedankenlosigkeit und vermeintliche Proteststimmen für Demokratiefeinde an den Wahlurnen – das kann allzu leicht bedeuten, dass unsere Demokratie mit den Mitteln der Demokratie zerstört wird – oder zumindest ausgehöhlt.
Als Österreicher kann ich gerade nur ungläubig zusehen, wie ein selbsternannter „Volkskanzler“ namens Herbert Kickl mithilfe einer früher einmal bürgerlichen Partei namens ÖVP an die Macht kommen wird. Einer, für den Orban und Putin Vorbilder sind, einer, der kein Problem mit Rechtsextremisten hat.
Es gibt viel zu diesem Thema zu sagen und Javier Cercas tut das in seinem Essay. Er deklariert sich als Gesamt-Europäer und Verfechter einer gestärkten Union ohne Wenn und Aber. Seine ausführliche Begründung ist hier nachzulesen.
Fazit:
Es lohnt sich, gegen alles und jeden die Stimme zu erheben, der unsere Freiheiten und Rechte versucht zu begrenzen.