Buchbesprechung/Rezension:

Noel Simsolo, Jean Tulard: Napoleon

Napoleon
verfasst am 13.02.2025 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Simsolo, Noel
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
LiteraturBlog Bewertung:

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Im Detail habe ich mich noch nicht mit der Biografie Napoleons beschäftigt, nur damit, welche Auswirkung seine Kriege auf Europa hatten.

Hier ist jetzt die Gelegenheit, mit einer kurzen und übersichtlichen Biografie etwas über die wichtigsten Daten und Fakten zu den entscheidenden Stationen im Leben Bonapartes zu erfahren.

Diese Biografie aus dem Splitter-Verlag beinhaltet zum einen eine grafische Darstellung und zum anderen eine vom Historiker Jean Tulard erstellte kurze Biografie.

Mein Tipp: zuerst die Biografie am Ende des Bandes lesen hilft, den Überblick über den gezeichneten Teil zu behalten. Denn dort geht es manchmal kleinen, manchmal große Zeitsprüngen von einem Ereignis zu nächsten. Zudem ist es manchmal gar nicht so einfach in den Zeichnungen zu erkennen, welche Personen dargestellt sind (Zu den Hauptpersonen findet man im Anhang ebenfalls einige Informationen).

Diese gesamte Ausgabe vermittelt eine überaus düstere Atmosphäre. Das liegt rein optisch schon an den Farben, vieles wird in nächtlicher Umgebung oder wolkenverhangener Landschaft dargestellt. Mit dieser Düsternis wird unterlegt und verstärkt, was man sehen und lesen kann: eine schier endlos andauernde Folge von Schlachten, Toten und Intrigen.

Die Regierungszeit Napoleons brachte Kriege über ganz Europa. Zwar brach er nicht alle vom Zaun, aber er nutzte doch jede Gelegenheit, seine Männer in blutige Schlachten zu führen, aus denen zehntausende nicht zurückkamen.

Diese Darstellung vermittelt das Bild eines Mannes, der sich selbst so sehr über alle anderen erhöhte, dass er den Bezug zum Schicksal einzelner Menschen verlor. Er verschob Armee wie Schachfiguren und kümmert sich nicht darauf, dass er für den Tod von hunderttausenden verantwortlich war. Sie müssten für den Ruhm Frankreichs sterben. Napoleon war so sehr von sich selbst überzeugt, dass er meint, alleine durch seinen Willen eine Schlacht für sich entscheiden zu können.

Was immer Napoleon in seiner Regierungszeit an nicht-militärischen Entscheidungen traf, findet in diesem Band nur beiläufig oder gar nicht Erwähnung. Man liest und betrachtet eine Biografie, die ein negatives Bild eines Mannes zeigt, der brutal und skrupellos seinen Willen durchsetzten wollte. Ein Teil davon war auch, dass Napoleon Familienmitglieder und Vertraute in einflussreiche Position hievte, um so rund um Frankreich einen Ring von Vasallenstaaten unter seinem Einfluss zu schaffen. Zu Aggression kam also auch noch Korruption hinzu.

Dabei nicht vergessen darf man aber – und auch das wird man hier erfahren – dass er nur deshalb so lange an der Macht bleiben konnte, weil er es verstand, das Volk mit, oft auch erfundenen, Siegesmeldungen von seiner schon beinahe göttlichen Mission zu überzeugen.

 




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