Buchbesprechung/Rezension:

Alexandra Bleyer: Revolutionärinnen
Frauen, die Geschichte schrieben

Revolutionärinnen
verfasst am 02.03.2025 | einen Kommentar hinterlassen

Autorin/Autor: Bleyer, Alexandra
Genre:
Buchbesprechung verfasst von:
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Die wichtigsten Kämpferinnen für Frauenrechte und Freiheit aus allen fünf Kontinenten

Wenn man sich die aktuelle politische Lage auf den fünf Kontinenten ansieht, muss entsetzt festgestellt werden, dass zahlreiche Länder die Errungenschaften bei Frauenrechten mehr oder weniger schrittweise zurückfahren. Sei es, dass es offensichtliche tiefe Einschnitte im beruflichen Alltag gibt/geben wird oder scheinheilige Versprechen rund um eine hinterfotzige Pseudo-Wahlfreiheit, durch Verschlechterung der Kinderbetreuungsangebote, Frauen aus der bezahlten Erwerbsarbeit zurück in den Haushalt zu drängen.

Wollen und sollen wir Frauen uns das wirklich gefallen lassen? Oder sollen wir es jenen 20 Frauen, die Historikerin Alexandra Bleyer in diesem Buch vorstellt, gleichtun? Auch auf die Gefahr hin, nicht (mehr) von allen geliebt und als revolutionär verschrien zu werden? Nach wie vor werden Mädchen und Frauen wegen ihrer berechtigten Forderungen nach gleichen Rechten, wie sie für Männer gelten, verhaftet, verprügelt und hingerichtet.

Historikerin Alexandra Bleyer, die sich neben ihrem Lieblingsthema Propaganda, den Biografien von Kämpferinnen für Frauenrechte verschrieben hat, erzählt in diesem Buch von 20 Frauen, die unter Einsatz ihres Lebens, dafür eingetreten sind. Sie legt den Fokus auf Frauen des 19. und 20. Jahrhunderts. Natürlich gibt es noch zahlreiche weitere Frauen, die für ihre Überzeugung, Frauen müssen Männern gleich gestellt sein, mit Repressalien wie Gefängnis, behördliche Abnahme der Kinder oder gar einer Hinrichtung ausgesetzt waren. Nicht alle können in diesem Buch Aufnahme finden. Wie ich die Autorin kenne, ist ihr die Wahl sehr schwergefallen.

Einige, wie Olympe de Gouges, Bertha von Suttner, Louise Otto-Peters, Rosa Luxemburg, George Sand oder Alexandra Kollontai sind durchaus bekannt. Andere wiederum kennen nur Insiderinnen. Zum einem, weil sie auf einem anderen Kontinent oder wie Sojouner Truth (USA) zusätzlich noch von schwarzen Sklaven abstammten. Namen von Feministinnen wie Pandita Ramabai (Indien), Kishida Toshiko (Japan) oder Emine Semiye (Türkei) sind hier Mitteleuropa kaum bekannt.

Natürlich können in einem rund 300 Seiten umfassenden Buch keine ausführlichen Biografien dargestellt werden. Sie machen allerdings Lust, sich mit den Frauen näher zu beschäftigen. Alexandra Bleyer ist bekannt dafür, das Wesentliche auf nur wenigen Seiten anschaulich ihrer Leserschaft näherzubringen. So ist es ihr gelungen, Aufstieg und Fall von Napoleon Bonaparte in der Reclam-Reihe „100 Seiten“ auf ebenso viele zusammenzufassen.

Wer mehr über Revolutionen, vor allem über jene von 1848/49 lesen möchte, dem sei Alexandra Bleyer Buch „1848. Eine gescheiterte Revolution“ ebenfalls im Reclam-Verlag erschienen, empfohlen. Hier geht die Autorin ebenfalls auf die weibliche Sicht der Revolutionen ein.

Eine an den Verlag gerichtete Anmerkung möchte ich auch noch anbringen: Die Schriftgröße im gedruckten Buch ist unglücklich gewählt, weil sie für ein angenehmes Lesen viel zu klein ist. Ursprünglich war das Buch ja mit 400 Seiten gekündigt worden. Geht das mögliche Schonen von Ressourcen nun auf Kosten der Lesefreundlichkeit?

Fazit:

Gerne gebe ich diesem Überblick über revolutionäre Frauen, der zahlreiche Anregungen bietet, sich mit einer der genannten Frauen näher zu beschäftigen, 5 Sterne.




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